Böhmfeld
Vor vielfältigen Herausforderungen

Weltpolitische Entwicklungen auch Thema beim Neujahrsempfang der IHK-Regionalausschüsse

01.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:43 Uhr

Neujahrsempfang der IHK-Regionalausschüsse Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen: Eichstätts Landrat Anton Knapp, Emmeran Hollweck, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Eichstätt, Elke Christian, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Ingolstadt, Hartmut Beutler, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Neuburg-Schrobenhausen, und IHK-Chefvolkswirt Robert Obermeier (von links). - Foto: Schmidl

Böhmfeld (DK) Es war zwar der Neujahrsempfang der IHK-Regionalausschüsse Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen. Dem weltpolitischen Geschehen konnten sich die Redner am Montagabend in Böhmfeld aber dennoch nicht ganz entziehen.

So sagte Emmeran Hollweck, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Eichstätt, der neue US-Präsident Donald Trump produziere "mit hohem Tempo große Schlagzeilen". Zudem sorge der Brexit, der geplante Austritt Großbritanniens aus der EU, bei vielen Menschen für Verunsicherung. Diese allerdings sei nicht gerade gut für die Wirtschaft, sie hemme Wachstumsentscheidungen und bremse die Investitionsneigung. Gerade in Bayern ist laut Hollweck zwar noch nichts von einer Krise zu spüren, man dürfe aber dennoch "nicht gleichgültig nach vorne blicken". Es dürfe nicht zu einem "Stillstand bei Entscheidungen" kommen.

Die Probleme, die die Regionalausschüsse der Industrie- und Handelskammer München und Oberbayern sähen, seien überall "gleich oder ähnlich", so Hollweck. Er nannte dabei die mangelnde Versorgung mit schnellem Internet und eine zu geringe Zahl verfügbarer Fachkräfte. Um diese Zahl zu steigern, wollen die Kammern laut ihm "die Popularität der dualen Ausbildung vorantreiben". Dabei baut Hollweck auch auf die Ausbildungskampagne "Elternstolz" und das Projekt "Ausbildungsscouts". Eine wichtige Aufgabe sei darüber hinaus die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.

Hartmut Beutler, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Neuburg-Schrobenhausen, sah im Jahr 2017 - "wieder mal" - ein Jahr mit vielen Herausforderungen. Er nannte dabei unter anderem die Zins- und die Verschuldungssituation in Europa, aber ebenso die Kriege im Mittleren Osten. Auch China komme nicht so richtig in Schwung, so Beutler, und in Bezug auf die USA müsse man sich fragen, was das Problem werden könnte, denn die Vereinigten Staaten seien Bayerns größter Handelspartner - mit 2016 gegenüber dem Vorjahr allerdings rückläufigem Volumen, was Beutler aber vor allem auf das "Thema VW" zurückführte. Trumps Aussage "America first" sieht Beutler für die Zukunft allerdings als Warnung.

Auch der Eichstätter Landrat Anton Knapp bezeichnete die Weltwirtschaft derzeit als "herausfordernd". Voraussagen seien schwierig, "aber man muss sich wohl auf Veränderungen einstellen". Die Wirtschaft in Deutschland brauche daher "Luft und Entwicklungsmöglichkeiten".

Im Landkreis Eichstätt sei besonders die gute Beschäftigungssituation hervorzuheben, die auch den Kreishaushalt präge. Er verwies auch auf die niedrige Verschuldung und die hohen Investitionen. Rar seien allerdings Gewerbeflächen. Im Landkreis gebe es derzeit über 7000 IHK-Unternehmen und mehr als 1800 Handwerksbetriebe.

An bevorstehenden Großprojekten nannte der Landkreischef den dritten Bauabschnitt der Berufsschule Eichstätt, die Generalsanierung der Klinik Eichstätt, die energetische Sanierung der Realschule Beilngries, die neue Entbindungsstation an der Klinik Kösching und die zwei neuen Dienstleistungszentren des Landratsamts in Eichstätt und auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände in Lenting. Insgesamt, so Knapp, werde für den Landkreis weiterhin Wachstum prophezeit. Das solle freilich "in geordneten Bahnen" ablaufen, so das Ziel des Landrats.