Theater
Von Ziggy Stardust bis Major Tom

Hommage an David Bowie

20.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:33 Uhr
Der britische Musiker David Bowie 1987. −Foto: Hellmann/dpa

David Bowie hat sich immer wieder neu erfunden - Ein Abend im Altstadttheater erzählt vom Leben des Popmusikers mit vielen Songs.

Ingolstadt (DK) Er war der Meister der Posen - und das Chamäleon der populären Musik: David Bowie wilderte sich durch Folk und Glamrock, Soul und an Karlheinz Stockhausen und Kraftwerk geschulten Elektronik-Klängen, Pop und Techno und schlug damit ein Millionenpublikum in seinen Bann. So vielfältig die Genres, so bunt auch die Charaktere, die der Sänger und Schauspieler (unter anderem in "Der Mann der vom Himmel fiel" und "Merry Christmas, Mr. Lawrence") auf der Bühne zum Leben erweckte. Am Ende, im Bewusstsein des nahen Todes, inszenierte er sogar noch seinen eigenen Abschied von dieser Welt: "Blackstar" war ein letzter Geniestreich, ein Werk, das von Schmerz und Glück kündete, von Trauer und Hoffnung und einen beim Hören heute noch schaudern macht. Das Album erschien am 8. Januar 2016, zwei Tage später starb David Bowie im Alter von 69 Jahren.

Falco Blome hat David Bowie zwei Mal live gesehen - und war vor allem durch seine Bühnenpräsenz beeindruckt. "Er hat mich immer begleitet und mir bereitwillig Inspiration gegeben. Für mich ist er einer der spannendsten Künstler der letzten Jahrzehnte. Bowie ist ein kreatives Universum, das einlädt zu verweilen. Insofern ist es für mich eine naheliegende Herzensangelegenheit, Bowie auf die Bühne zu bringen", erklärt er und hat für sein Altstadttheater eine Hommage erarbeitet: "David Bowie: Not me" hat morgen, Freitag, um 20.30 Uhr Premiere.

"Es wird vor allem ein musikalischer Abend. Seine Songs werden im Vordergrund stehen, das was ihm stets am wichtigsten war. In loser Chronologie und in der instrumentalen Reduktion auf Klavier und Gitarre. Kleine Zwischentexte und kurze Spielmomente werden auf die Songs hinführen. Die Erzählung seines Lebens adäquat in zwei Stunden unterzubringen ist nahezu unmöglich, deswegen wird der Abend sich auf wichtige, interessante Momente seiner Biografie konzentrieren. Schlaglichter, die die Vielschichtigkeit beleuchten und Lust machen sollen, sich weiter mit Bowie zu beschäftigten, denn Bowie war so viel mehr als nur Hit-Produzent. Auf einem Monitor auf der Bühne werden einige seiner Gemälde zu sehen sein und auch einer seiner schauspielerischen Ausflüge wird in einer kurzen Spielszene zitiert werden", erklärt Regisseur Falco Blome.

Zu hören sind etwa 20 Songs, neu instrumental arrangiert und interpretiert durch Michael Gumpinger am Klavier und Alex Czinke an der Gitarre. Natürlich sind einige der bekanntesten Hits dabei wie "Space Oddity", "Life On Mars" "Ziggy Stardust", "Heroes" oder "Lets Dance". "Aber auch eher Unbekannteres wie etwa eine Interpretation von "South Horizon", einem Instrumental Jazz Stück, bei dem, wenn man es hört, wohl nicht die Autorenschaft bei Bowie vermuten würde. Und auch seine Spätphase wird mit "Valentines Day" "Lazarus" und "No Plan" nicht zu kurz kommen."

Für den Sängerpart hat Falco Blome Maria Helgath engagiert. "Wenn man sich die bisherigen Cover-Versionen anschaut, muss man feststellen, dass die weiblichen Stimmen am besten funktionieren, ob Aurora, Lorde oder Gail Ann Dorsey. Das hat zum einen mit der Lage zu tun, zum anderen wäre aber auch der Versuch, Bowie stimmlich zu kopieren zum Scheitern verurteilt, denn seine Stimme und seine Art zu singen waren zu ungewöhnlich", meint Falco Blome. "Zudem hat Bowie seine Songs immer auch als Geschichten begriffen, die erzählt und erlebt werden wollen. Also bedarf es für die adäquate Interpretation seiner Songs nicht nur einer großen und variantenreichen Stimme, sondern auch eines herausragenden schauspielerischen Könnens."

Der Lichtkünstler Markus Jordan hat für die Produktion illuminierte Objekte kreiert, die mit Bowie und seiner Symbolik zu tun haben - auch einen Schriftzug an der Rückwand, der den Titel des Abends aufnimmt. "Klar, schlicht, stilvoll; also passend zu Bowie."

Premiere ist am Freitag, 22. November, um 20.30 Uhr. Karten gibt es in allen DK-Geschäftsstellen, können aber auch unter kontakt@altstadttheater.de reserviert und an der Abendkasse abgeholt werden.
 

Anja Witzke