"Von Stempelbude zu Dienstleister"

02.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:30 Uhr

Zum 40-jährigen Betriebsjubiläum von Gerhard Durst (2. v. r.) und Rudolf Wegerer (2. v. l.) gratulieren Antje Draheim, Chefin der Weißenburger Agentur für Arbeit, und Ralf Holzwart, Chef der Regionaldirektion Bayern. - Foto: kx

Hilpoltstein/Weißenburg (HK) Ihre 40-jährige Dienstjubiläen in der Agentur für Arbeit Weißenburg haben jetzt Gerhard Durst und Rudolf Wegerer gefeiert.

"Ich freue mich, dass ich heute zwei Dienstjubiläen mit Ihnen feiern darf, die nicht so häufig sind: 40 Jahre Gerhard Durst und Rudolf Wegerer", begann Antje Draheim, Leiterin der Agentur für Arbeit Weißenburg, ihre Rede. "Wir ehren zwei Mitarbeiter, die die Agentur und die Landkreise durch ihre 40-jährige Arbeit vor Ort entscheidend geprägt haben. Soviel Erfahrung und Know-how gibt es nicht mehr allzu oft."

Ralf Holtzwart, Chef der Regionaldirektion Bayern, kam nach Weißenburg gereist, um den beiden seine Glückwünsche, Dank und Anerkennung persönlich auszusprechen. Holtzwart lobte das Engagement und die Flexibilität der beiden Geehrten. Der Arbeitsmarkt halte selbst nach 40 Jahren immer neue Überraschungen bereit. Gerade der schnelle Wechsel aus der Krise über den Aufschwung in den demografisch bedingten Fachkräftemangel zeige dies deutlich.

Den Glückwünschen schlossen sich Thea Keil, Personalratsvorsitzende, und Mitarbeiter der Agentur für Arbeit und der Arge an. Besonders freuten sich Gerhard Durst und Rudolf Wegerer über den Überraschungsbesuch von Eberhard Schneider, den ehemaligen langjährigen Direktor des Arbeitsamts. Gerhard Durst, der operative Geschäftsführer der Weißenburger Arbeitsagentur, begann als Sachbearbeiter in der Abteilung Leistung. Als Geschäftsstellenleiter war er in Roth und als Abschnittsleiter im Hauptamt Weißenburg tätig. Scherzhaft meinte Gerhard Durst, er habe fast die komplette Entwicklung von der "Stempelbude" zum "modernen Dienstleister" begleitet.

Rudolf Wegerer war – wie Gerhard Durst – seiner Heimatagentur immer treu und lernte das Geschäft von der Pike auf: Er ist Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Grundsicherung des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen (Arge). Er gilt dort als Geschäftsführer mit viel Herz und großem Einsatz für Kunden und Mitarbeiter. Immer suche er neue Möglichkeiten und experimentiere. Sowohl als Kollege als auch als Vorgesetzter werde er von allen Mitarbeitern der Arge und der Agentur geschätzt und anerkannt. Mit dem Thema Kurzarbeitergeld verdiente er seine ersten Sporen – dies ist ein Thema, das gerade im letzten Jahr hoch aktuell war.

Ein Thema, das die Agentur für Arbeit intern umtreibt, nämlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf habe Wegerer früh als Vorbild umgesetzt: Er war bei seinen Kindern jeweils mehr als die heute modernen zwei Väter-Monate in Elternzeit.

Die beiden Jubilare zeigten sich gerührt über die vielen Gratulanten. Gerhard Durst erinnerte sich an viele seiner beruflichen Stationen zurück. Rudolf Wegerer bedankte sich mit heiteren Anekdoten aus seinem Leben. Er erinnerte an eine Schlagzeile aus der Arbeitsmarktberichterstattung: "Erstmals weniger Arbeitslose als Beschäftigte im Amt." Zu Beginn seiner Laufbahn betreuten 60 Mitarbeiter in fünf Dienststellen 59 Arbeitslose. Doch mit der Ölkrise verabschiedete sich der Arbeitsmarkt in Weißenburg von diesem paradiesischen Zustand.