Vohburg
Von Rasern und Reifenspuren

Kurzweilige Bürgerversammlung in Pleiling - Kaum Kritik von den Bewohnern der nördlichen Ortsteile

29.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:53 Uhr
Kritik der Bürger: Tiefe Furchen durchziehen die Rasenfläche vor dem Bushäuschen in Pleiling. Auch die Kapelle (rechts im Hintergrund) war Thema bei der Bürgerversammlung. −Foto: Zöllner

Pleiling/Hartheim (DK) Tiefe Furchen im Rasen vor dem Bushäuschen und Raser in der Tempo-30-Zone - die Pleilinger und Hartheimer brachten bei der Bürgerversammlung im Tennisstüberl nur kleinere Probleme vor. Kleine Sticheleien gegen die Nachbargemeinde Geisenfeld sorgten aber für Kurzweil.

Vor der Diskussion stand aber wie immer bei Bürgerversammlungen der Bericht von Bürgermeister Martin Schmid, wobei der sich, angesichts der hervorragenden finanziellen Situation in Vohburg und dem Umstand, dass Geisenfelds Kämmerer Hans Thaller unter den Zuhörern war, einige nicht ganz ernst gemeinte Seitenhiebe gegen die Nachbargemeinde erlaubte.

Ansonsten wurde von den Einwohnern der beiden nördlichsten Ortsteile die Sanierung der Ortsverbindungsstraße von Vohburg nach Pleiling wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Auf großes Interesse stießen die Zahlen der Verkehrsüberwachung. In Pleiling war zwar nur eine Messung, nämlich in der Menninger Straße, allerdings gab es bei 28 gemessenen Fahrzeugen 13 Beanstandungen. Nicht verwunderlich, meinten die Besucher der Versammlung. Dies sei die Folge der 30er-Zone auf der schnurgeraden Straße, hieß es. Einer meinte sogar, bei einer Messung am Morgen würde die Quote bei 100 Prozent liegen.

Bürgermeister Schmid ging nach seinem Bericht noch auf die Wortmeldungen des Vorjahres ein, wobei schon da die Aufstellung von Schneezäunen zur Verhinderung von Verwehungen angeregt wurde, welche aber auch heuer noch nicht erfolgt ist.

Eines der vorgetragenen Probleme ist die Situation am Bushäuschen beziehungsweise an der Kapelle in Pleiling, da dort vor allem die Busse regelmäßig in die Rasenfläche fahren und tiefe Furchen ziehen. Hier wurde der Einbau von zwei Reihen mit Rasengittersteinen angeregt, wobei der Bürgermeister die Prüfung der Situation zusagte. Bei der Kapelle selbst sind Vögel im Glockenturm und verursachen viel Dreck. Hier will die Stadtverwaltung prüfen, ob man Maßnahmen dagegen ergreifen könne. Auch die Elektrifizierung der Glocke war ein Thema, wobei dies vom Rathauschef schmunzelnd mit dem Hinweis auf eine fehlende Tradition für ein regelmäßiges Läuten, abgelehnt wurde.

Ortssprecher Daniel Wagner sprach das Fehlen eines Austrägers für die Vohburger Nachrichten an. Martin Schmid appellierte an die Ortsteilbewohner, sich selbst jemanden zu suchen. Ansonsten gebe es nur die Lösung, die Vohburger Nachrichten in eine Kiste in das Bushäuschen zu legen. Dort müssten die Vohburger Nachrichten selbst abgeholt werden, genauso wie es jetzt schon mit den Anzeigenblättern und den Prospekten geschieht.

Oftmals wurde in Hartheim und Pleiling schon über die Verkehrssituation in Oberdünzing mit der gefährlichen Querung der B 16a diskutiert. Diese Situation sei momentan nicht zu ändern, meinte der Bürgermeister. Dass in Wahlkampfzeiten zumindest die Sicht nicht zusätzlich durch Plakate behindert wird, dafür werde er aber sorgen, sagte Schmid zu einer Anregung.
 

Kein leichtes Heimspiel für Schmid in Menning

Menning (las) Heimspiele sind nicht immer die leichtesten Spiele. Das bemerkte am Sonntagabend auch Vohburgs Bürgermeister Martin Schmid. Bei der Bürgerversammlung in Menning erregten vor allem zwei Punkte die Gemüter einzelner Bürger, die das dann auch deutlich und teils lautstark Kund taten: Der neue Kindergarten und der damit verbundene Hinweis, dass die Kinder aus Menning dann auch in Menning in den Kindergarten gehen sollen. Und, zum zweiten, die Frage nach der Zukunft des örtlichen Gasthauses und damit des Treffpunktes für die Vereine.

Eine ganze Reihe von Fragen, Wünschen und Anregungen hatten die Menninger ihrem Bürgermeister zur Versammlung im Feuerwehrhaus mitgebracht. Die meisten davon kleinerer Natur, recht leicht zu lösen und entsprechend auch schnell beantwortet.

Etwas schwieriger wurde es schon, als es um das Thema möglicher Nationalpark Donauauen ging. "Ich habe eure Bedenken und Hinweise weitergegeben", sagte Schmid. In den kommenden Wochen, so erklärte er, werde es ein Zusammentreffen von Räten in Münchsmünster geben und in rund einem Jahr eine öffentliche Debatte zu dem Thema in Vohburg, bei der auch die zuständige Ministerin anwesend sein werde. "Bis dahin gibt es keine Entscheidung und deshalb kann ich jetzt leider auch nicht mehr dazu sagen", erklärte Schmid.

Soweit blieb alles ruhig im Feuerwehrhaus. Dann allerdings machte ein Bürger seinem Ärger Luft, der der Meinung war, dass es nicht einzusehen sei, dass sein Sohn, der jetzt seit zwei Jahren den Kindergarten in Vohburg besuche, künftig zwangsweise nach Menning müsse. Schmid verwies darauf, dass es Sinn mache, wenn die Kinder in ihrem Wohnort in den Kindergarten gingen, "sonst fahren wir sie ja nur sinnlos hin und her" - in den letzten Monaten vor dem Schuleintritt müsse aber natürlich nicht mehr gewechselt werden.

Ein weiteres Thema, das an diesem Abend für deutliche Worte sorgte, war die mögliche Schließung des örtlichen Gasthauses und insbesondere die Frage, wo denn dann die Vereine hingegen sollen. "Ja, soll die Stadt euch eine Wirtschaft bauen?", fragte Schmid ins lauter werdende Stimmengewirr hinein.

Die einzig sinnvolle und machbare Möglichkeit, die er sehe, sei die Erweiterung des Feuerwehrhauses durch die Vereine und mit Unterstützung der Stadt. Das könne dann künftig ähnlich genutzt werden wie das Feuerwehrhaus in Dünzing oder das Schnupferheim in Irsching. Wie genau eine solche Maßnahme aussehen könnte, darüber müsse man diskutieren. Im Moment allerdings sei das, das merkten neben Schmid auch einige Bürger an, noch gar nicht aktuell. "Der Wirt ist da und er hat offen. Da brauchen wir nicht über ungelegte Eier streiten."