Neustadt
Von Ponys zu Krimis

Früher schrieb sie über Pferde, heute über Mord – Tessy Haslauer liest in Bad Gögging

09.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:08 Uhr

Selbst geschrieben: Zwei Romane von Tessy Haslauer liegen bereits vor. Am 22. Oktober liest sie in Bad Gögging - Foto: Scholtz

Neustadt (DK) Mord, Totschlag und ein sympathischer Kommissar: Das vereint Tessy Haslauer in ihren Regionalkrimis. Doch mit diesem Genre begann die Autorin aus dem Neustädter Ortsteil Heiligenstadt ihre Karriere nicht. Die ersten Geschichten aus ihrer Feder drehten sich um Fabelwesen und Pferde.

Tessy Haslauer hat bereits zwei Krimis innerhalb von nur zwei Jahren geschrieben, ein dritter wird gerade vom Verlag begutachtet. Eine beachtenswerte Leistung für die gelernte Bürokauffrau. Mit „Bruthitze“ holte sich die Autorin 2012 ihre ersten Lorbeeren. „Ich hätte nie gedacht, dass ich so schnell einen Verleger finden würde“, sagt die 44-Jährige. Tatsächlich meldete sich von fünf Verlagshäusern, mit denen sie per Mail Kontakt aufgenommen hatte, nach drei Tagen schon eines. Ein kleines zwar, doch dort sind unter anderem Romane von regionalen Krimi- und bekannten Drehbuchautoren wie beispielsweise Lotte Kinskofer erschienen. Von ihr erfuhr Tessy Haslauer auch, dass es sich bei diesem Verlag um einen seriösen und verlässlichen Partner handle. Nach zwei Tagen war der Vertrag unterschrieben. Krimi Nummer zwei kam im August in die Läden. Während der sympathische Kommissar Zinnari in „Bruthitze“ vorwiegend in Straubing und dem Bayerischen Wald agiert, um den Mord an einer Hotelmitarbeiterin zu klären, liegen die Schauplätze von „Nebel über dem Bayerwald“ auch in Neustadt und seinen Ortsteilen. In diesem 256 Seiten starken Regionalkrimi klärt Zinnari einen 30 Jahre zurückliegenden und einen aktuellen Mord auf. Geschickt verknüpft Haslauer die verschiedenen Orte und Handlungsstränge. Herausgegeben wird das Buch nun von einem großen Verlagshaus, das es professionell bewirbt und vertreibt.

„Bei diesem Krimi wusste ich lange nicht, wen ich zum Mörder machen soll“, sagt die begeisterte Freizeit-Autorin, die schon als Kind Geschichten verfasst hat. Wie damals entstand aus einer Idee, die dann weiter entwickelt wird, eine Geschichte. Aktuell stehen Mord und Totschlag im Mittelpunkt, früher waren es Märchengestalten, Pferde und Abenteuer, später drehte es sich um Liebe und Alpenromantik. Damit begeisterte Haslauer ihre Mutter und die engere Verwandtschaft. Davon ermutigt, ging die damals 25-Jährige mit einem 130-Seiten-Roman gezielt zu einem größeren Verlag. Das Lektorat zeigte sich begeistert, allerdings müsse sie die Arbeit auf 50 Seiten kürzen, hieß es. „Das hätte für mich bedeutet, eine völlig neue Fassung zu erarbeiten“, sagt die Autorin. Dazu sei sie einfach nicht gekommen. „Schließlich habe ich Familie und einen Beruf.“

Als auch Zuspruch von ihrem Mann kam, wagte sie sich an das Krimigenre. Zumal sie kurz davor selbst einen gelesen hatte: „Der war grottenschlecht. Da dachte ich: Wenn so etwas verkauft wird, dann kann ich mir auch einen Verlag suchen.“

Für ihre Kriminalromane nimmt sie sich jeden Tag nach der Arbeit ein paar Stunden Zeit. Nach neun Monaten ist das „Baby“ in der Regel geboren. Es folgen kleine Änderungen nach Angaben der Lektoren, sprachliche sowie grammatikalische Korrekturen und dann liegen die Bände auf dem Ladentisch.

Derzeit gönnt sich die Autorin „eine schöpferische Pause.“ Krimi Nummer drei ist so gut wie fertig. Diese spannungsgeladene Geschichte führt in die Hallertau. Genaueres verrät die Autorin noch nicht. Etwas anderes gesteht sie jedoch offen: „Ich habe mich in meinen Kommissar selbst ein wenig verliebt. Der ist wirklich sehr sympathisch.“

Wer ihn und die beiden Fälle aus „Nebel über dem Bayerwald“ kennenlernen möchte, hat am Mittwoch, 22. Oktober, Gelegenheit dazu. Da liest Tessy Haslauer um 19.30 Uhr in Bad Gögging im Hotel Eisvogel. Veranstalter ist der Frauenbund Bad Gögging.