Nürnberg - Nicht nur Großveranstaltungen mit über 1000 Besuchern müssen durch die Ausbreitung des Coronavirus bis zum Ende der Osterferien ins Wasser fallen.
Auch kleinere Veranstaltungen wie der Papageientag im Tiergarten, der an diesem Samstag im Zoo-Restaurant hätte stattfinden sollen, wurden abgesagt.
Zumindest auf der Kippe scheint derzeit auch das Nürnberger Frühlingsvolksfest zu stehen. Die Stadt hat mitgeteilt, mit dem Schaustellerverband abklären zu wollen, ob das Frühlingsfest vom 11. bis 26. April regulär oder beispielsweise nur unter veränderten Bedingungen stattfinden könne.
Auch den Endspurt im Kommunalwahlkampf hat das Virus fest im Griff. Die CSU hat eine große Wahlveranstaltung mit Ministerpräsident Markus Söder und CSU-OB-Kandidat Markus König im Nürnberger Cinecittà-Kino streichen müssen. "Ich habe mich wahnsinnig auf euch gefreut", teilte Markus König nach der Absage enttäuscht mit. Ersatzlos entfallen wird am Wahlabend auch die traditionelle CSU-Wahlparty am Sonntagabend.
"Ja, ich hätte auch gern mit den CSU-Anhängern den Wahlabend gefeiert, aber hier geht die Gesundheit der Menschen einfach vor. Wir haben als Politiker Verantwortung für die Menschen und müssen vernünftig handeln", erklärt König die Absage der CSU-Wahlparty. Auch die Sozialdemokraten haben bekannt gegeben, dass der ursprünglich geplante Wahlabend der SPD am Wahlsonntag wegen des Corononavirus gestrichen wird.
Fest steht auch, dass das Staatstheater Nürnberg aufgrund der steigenden Zahl von Krankheitsfällen und der erhöhten Ansteckungsgefahr bei Veranstaltungen mit hohem Besucheraufkommen seinen Vorstellungsbetrieb bis einschließlich 19. April einstellt. Bezahlten Urlaub bekommen die Schauspieler, Tänzer und Musiker dadurch nicht. "Unsere Künstler proben ganz normal weiter und bereiten die kommenden Inszenierungen bis zur Premierenreife vor, so dass wir den Spielbetrieb zum 20. April hoffentlich wieder lückenlos aufnehmen können", sagt Anna Ermann, Sprecherin des Nürnberger Staatstheaters.
Auch auf andere Kulturevents werden die Franken in der nächsten Zeit wohl verzichten müssen. Weil das bayerische Kabinett alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen bis zum Ende der Osterferien untersagt hat, müssen auch zahlreiche Rock- und Popkonzerte verschoben werden. Das Concertbüro Franken hat mitgeteilt, dass eine ganze Reihe von Auftritten beispielsweise in der Fürther Stadthalle oder in der Erlanger Heinrich-Lades-Halle nicht stattfinden können.
Die Konzertagentur hat auf ihrer Homepage erklärt, derzeit mit Hochdruck an Ersatzterminen für Auftritte von Bands wie The Sisters of Mercy zu arbeiten. "Sobald wir nähere Informationen zu neuen Terminen haben, werden wir diese natürlich auf allen Kanälen veröffentlichen", schreibt das Concertbüro und bittet alle Karteninhaber bis dahin um Geduld. Bereits gekaufte Tickets würden ihre Gültigkeit behalten.
Geöffnet hat noch das größte Kino der Stadt. "Im Moment laufen alle Filme bei uns", hat Laura Weber vom Cinecittàbestätigt. Man sei lediglich mit dem Gesundheitsamt der Stadt überein gekommen, in die beiden größten Kinosäle nur 400 statt der möglichen 500 Besucher hineinzulassen.
npe
