Hohenwart
Von Null auf Zwei

Gemeinderatsneuling Thomas Rolnik ist auch Bürgermeisterstellvertreter

17.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:09 Uhr
  −Foto: Hofmann, Bernd, München

Hohenwart - Drei Kommunalpolitiker im Schrobenhausener Land haben in den vergangenen Wochen den ganz großen Sprung nach oben gemacht: Im März sind sie neu in den Gemeinderat gewählt worden und bei den konstituierenden Sitzungen im Mai stiegen sie dann gleich in das Amt des Vizebürgermeisters auf.

 

Einer von ihnen ist Thomas Rolnik junior (Foto) - bei dem 46-Jährigen ist der Sprung von Null auf Zwei eigentlich gar nicht so überraschend, sondern fast schon eine logische Folge.

Denn Rolnik ist nicht ganz unerfahren in der Kommunalpolitik. Er ist seit sechs Jahren stellvertretender Ortsvorsitzender der Freien Wähler in Hohenwart (Chef ist sein Vater, Thomas Rolnik senior), "wo ich überall mit eingebunden war. Ich war auch schon bei den Kreistreffen dabei", erzählt der Gemeinderatsneuling. Da habe er viele Einblicke bekommen, wie das so abläuft in der Kommunalpolitik. Zudem war er mitverantwortlich für den Wahlkampf, der für die FW in der Marktgemeinde ja von großem Erfolg gekrönt war: Sie haben mit Jürgen Haindl das Bürgermeisteramt erobert und der CSU zudem einen Gemeinderatssitz abgeknöpft. Damit haben sie nun auch eine knappe Mehrheit im Marktgemeinderat - und konnten sich das Amt des Zweiten Bürgermeisters sichern.

In der Fraktion sei natürlich vorab besprochen worden, wer diesen Posten übernehmen sollte, erzählt Rolnik. Und da sei man dann schnell bei ihm gelandet. Thomas Rolnik arbeitet beim Finanzamt München, also im öffentlichen Dienst. Weil er als Vize die Urlaubsvertretung für den Ersten Bürgermeister übernimmt, muss er sich während dieser Zeit um eine Freistellung von seinem Hauptberuf bemühen - und das sei im öffentlichen Dienst sicherlich einfacher zu handhaben als in der freien Wirtschaft.

Während Bürgermeister Jürgen Haindl hauptamtlich tätig ist, arbeitet Stellvertreter Thomas Rolnik ehrenamtlich. Er muss sein Amt mit Beruf und Familie in Einklang bringen. "Meine Frau unterstützt mich da", sagt der Vater eines sechsjährigen Sohnes, anders wäre das auch gar nicht zu schaffen. Denn neben den Urlaubsvertretungen - in diesen Zeiten will er Vollzeit im Rathaus arbeiten, stellt Rolnik klar - gibt es ja auch immer wieder Termine, die er wahrnehmen muss, weil Haindl gerade anderweitig gebraucht wird. Dazu gehören sicherlich auch die Gratulationsbesuche bei Senioren. Die wolle man unter den drei Bürgermeistern aufteilen, sagt Rolnik. Schließlich gibt es in Hohenwart mit Andrea Widl (CSU) auch eine Dritte Bürgermeisterin, die zur Verfügung steht. Auch sie ist übrigens ganz neu im Gemeinderat.

Wie sich der straffere Terminplan künftig auf seine Hobbys auswirkt - Rolnik spielt Tennis und ist im Vorstand des Angelclubs aktiv -, das müsse sich zeigen. Auch wegen der Corona-Krise sei die Terminlage bisher übersichtlich gewesen, erzählt der Hohenwarter. Auf einer Dienstbesprechung der Pfaffenhofener Landkreisbürgermeister durfte er Haindl aber schon mal vertreten, "das war schon sehr interessant".

Das schönste am Amt des Vizebürgermeisters sei, "dass ich den Leuten weiterhelfen kann, wenn sie irgendwelche Anliegen haben", meint Thomas Rolnik. Er merke auch schon, wie ihn die Leute in Hohenwart immer öfter ansprächen. Richtig ernst wird es dann im August, wenn er während Jürgen Haindls Urlaub für zwei Wochen auf dem Chefsessel Platz nimmt. Bange ist ihm davor nicht, er habe ja eine hervorragende Verwaltung im Rücken. Und klar ist ihm auch: "Man wächst mit der Sache. "

PK; Foto: Hofmann