Geisenfeld
Von Null auf Hundert in nur fünf Jahren

Wiederbelebte Leichtathletikabteilung des TV Geisenfeld belohnt sich mit neuer Stabhochsprunganlage

01.04.2020 | Stand 23.09.2023, 11:27 Uhr
Bereit zum Absprung, aber derzeit vom Virus ausgebremst: Der Vorsitzende der TV-Leichtathletikabteilung, Klaus Scheffczik, und seine Frau Nicola an der im Entstehen befindlichen Stabhochsprung-Anlage im Geisenfelder Stadion. −Foto: Kohlhuber

Geisenfeld - Auch beim TV Geisenfeld ruht derzeit der gesamte Sportbetrieb.

Die vor fünf Jahren wiederbelebte Leichtathletikabteilung des Vereins hat freilich etwas, auf das sie sich freuen kann, wenn es mal wieder losgeht: eine neue Stabhochsprunganlage am Stadion. Der Einstichkasten wurde schon gesetzt, und auch die beiden seitlichen Ständer, die die Latte tragen, wurden in diesen Tagen betoniert.

Eine Leichtathletikabteilung gibt es beim TV Geisenfeld schon seit 1979, doch längere Zeit bestand sie nur noch auf dem Papier. Bis sich der Neubürger Klaus Scheffczik und seine Frau Nicola der Sache annahmen. 2010 aus beruflichen Gründen nach Geisenfeld gezogen war Scheffczik in seiner alten Heimat München Leichtathletiktrainer gewesen. Und entsprechend traurig darüber, dass es ein solches Sportangebot in Geisenfeld nicht gab.

Also machte sich der 44-Jährige - in leitender Position bei Airbus tätig - daran, ein solches zu schaffen. "Wir haben vor fünf Jahren bei null angefangen", erzählt er. Man legte in den örtlichen Kindergärten damals Info-Zettel aus, "und auf einen Schlag hatten wir rund 20 kleine Interessenten im Alter von fünf und sechs Jahren". Eine davon: Emilia, die Tochter der Scheffcziks. Die erfolgreiche Mitgliederakquise wiederholte man in den folgenden Jahren, und die noch junge TV-Abteilung entwickelte sich in der Folge überaus vielversprechend.

"Mittlerweile haben wir gut hundert aktive Leichtathleten - die allermeisten davon Kinder zwischen fünf und zwölf Jahre alt, und dazu noch ein paar Jugendliche im Alter von 13 und 14 Jahren. " Mit der Zeit stellten sich zudem immer mehr Eltern als Trainer zur Verfügung, und mittlerweile verfügt man über elf solcher Übungsleiter. "Mit Ausnahme von Gehen bieten wir alle Grunddisziplinen an, also Sprint, Langstrecke, Wurf und Sprung. " Und Scheffcziks junge Schützlinge konnten in den vergangenen Jahren auch bereits einig schöne Erfolge erzielen. So auch seine mittlerweile zehnjährige Tochter Emilia, die vor einigen Wochen bei den Oberbayerischen Meisterschaften im Crosslauf Zweite wurde - und dies sogar in der höheren Altersgruppe.

Zu der Kategorie Sprung soll nun schon bald auch die technisch sehr anspruchsvolle Disziplin Stabhochsprung zählen - was dem Abteilungschef ein besonderes Anliegen ist, weil er sich schon in seiner alten Heimat speziell dieser Sportart gewidmet hatte.

Allerdings ist so eine Stabhochsprunganlage alles andere als billig. Das teuerste daran ist laut Scheffczik die Matte, auf der die Stabhochspringer landen. Inklusive Lattenrost und Abdeckung sind dafür rund 10000 Euro zu berappen. "Die Matte ist bestellt und soll nach Ostern geliefert werden", berichtet der Abteilungsleiter. Alles andere (wie auch die Stäbe aus dem alten Fundus der Abteilung) ist schon vorhanden. Der rund tausend Euro teure Einstichkasten wurde schon vor Längerem eingebaut, und vor einigen Tagen konnten dann auch noch die beiden gebraucht erworbenen seitlichen Ständer betoniert werden.

Beide Arbeiten erledigte der städtische Bauhof, weshalb sich Klaus Scheffczik bei der Stadt Geisenfeld herzlich für die "großartige Unterstützung" bedankt. Gleiches gilt für den Geisenfelder Bürgerring, bei dem man einen Antrag auf einen Zuschuss stellte und der Abteilung in seiner Dezember-Sitzung eine Finanzspritze von 3000 Euro bewilligte.

"Den Rest können wir aus unserem Ersparten finanzieren", berichtet der Abteilungschef, wobei man den Kassenstand vor zwei Jahren durch eine besondere Aktion schön aufbessern konnte. Bei einem von Audi ausgelobten Wettbewerb namens "Teamgeist" konnten sich Vereine aus der Region mit einem möglichst schönen Video vorstellen. "Unter 36 Vereinen, die mitgemacht haben, konnten wir einen der drei Hauptpreise in Höhe von 2500 Euro einheimsen", freut sich Scheffczik.

Dem freilich - genauso wie seinen jungen Sportlern - die derzeitige Zwangspause schwer im Magen liegt. Denn eine nagelneue Stabhochsprunganlage, die während des gesamten Jahresnicht in Betrieb genommen werden kann, das wäre doch wirklich extrem ärgerlich.

GZ

Gerhard Kohlhuber