Von Konkurrenz nichts zu spüren

17.12.2006 | Stand 03.12.2020, 7:13 Uhr

Ingolstadt (DK) Die Stadt hat in diesem Jahr zwei vorweihnachtliche Märkte. M it dem bisherigen Verkauf ist die Mehrzahl der Aussteller zufrieden – auf beiden Märkten.

Von der Konkurrenz merke man nichts, sagte Helmut Hörmandiger stellvertretend für alle Händler auf dem traditionellen Ingolstädter Christkindlmarkt. An den Einkaufstüten hätte man sehen können, dass viele beide Märkte besuchen. Mit dem Verkauf seien daher die meisten Aussteller zufrieden. Mit Ausnahme der Glühweinstände, deren Umsatz sei zurückgegangen. "Daran ist aber das frühlingshafte Wetter schuld", sagte Hörmandinger.

Nicht zu 100 Prozent zufrieden waren hingegen die Marktkaufleute auf dem neuen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt im Neuen Schloss. "Es hätte besser sein können", sagte Michael Buhmelter vom Goldschmied-Stand. Oft seien die Kunden nur gekommen, um sich zu informieren anstatt zu kaufen. "Die Ingolstädter sind am Anfang eben vorsichtig", sagte er lächelnd. Einen Konkurrenzkampf habe auch er nicht feststellen können: "Dafür haben wir hier ein viel zu spezielles Angebot." Die Buden würde er das nächste Mal allerdings anders aufstellen. In einem Halbkreis mit ein paar zusätzlichen Ständen in der Mitte, das ist sein Vorschlag. Sein Platz sei gut gewesen, die Händler in der hintersten Reihe seien aber benachteiligt.

Die Verkäuferin im Stand des Patchworkladens, der in besagter benachteiligter Reihe liegt, ist auch tatsächlich nicht angetan vom Verkaufserfolg. "Durchwachsen war es", sagte Angelika Satzinger. "Hier hinten ist es einfach zu dunkel und es kommen weniger Besucher zu uns als zu Ständen in den vorderen Reihen."

Sonja Glück vom Stand "Schlossschänke" ist mit dem Verkaufserlös zufrieden. "Wir sollten den Schlosshof viel häufiger nutzen." Dass der Markt in Konkurrenz zum Christkindlmarkt steht, will sie nicht zählen lassen . "Da wir ein ganz anderes Angebot haben, kommen auch ganz andere Leute zu uns. Anstatt zu konkurrieren, ergänzen wir uns."

Dieser Meinung ist auch Bürgermeister Albert Wittmann, der Vorsitzende des Marktausschusses: "Beide Märkte waren wirklich proppevoll." Er habe außerdem den Weihnachtsmarkt im Schlosshof als Bereicherung empfunden, auch wenn sich das kunsthandwerkliche Angebot noch verbessern ließe. Ob der Markt weiter bestehen bleibe, darüber müsse man aber letztendlich im Marktausschuss entscheiden. "Es wäre aber schade, das Pflänzchen im Keim zu ersticken." Veranstalter Michael Müller hat für nächstes Jahr wieder zugesagt.

Hans Sturm war Besucher auf beiden Märkten. "Mir gefällt die Atmosphäre und die Auswahl im Schlosshof besser", sagt er und seine Begleiterin ergänzt: "Da gibt es eben Kunsthandwerk, und man fühlt sich nicht wie auf einem Christkindldult." Am besten sei es, die Märkte zusammenzulegen. "Vielleicht kann der Christkindlmarkt das nächste Mal auf dem Paradeplatz stattfinden?" Eine 42-jährige Köschingerin hat hingegen den Weihnachtsmarkt gemieden: "Ich zahl doch keinen Eintritt!"

Erst die nächsten Marktausschussitzungen werden zeigen, o b Ingolstadt in Zukunft ständig zwei vorweihnachtliche Märkte hat. Helmut Hörmandinger rechnet anscheinend fest damit: "In Zukunft wollen wir auf jeden Fall miteinander Werbung machen."