Pfaffenhofen (PK) Mit dem belgischen Duo Belem ist die Pfaffenhofener Winterbühne am Samstag in die fünfte Saison gestartet. Der Akkordeonspieler Didier Laloy und die Cellistin Kathy Adams begeisterten das Publikum im Festsaal des Pfaffenhofener Rathauses, auch wenn einige Plätze frei blieben.
Sie setzten mit ihrer Musik stimmungsvolle Momente, um quasi im gleichen Atemzug mit expressiven und energiegeladenen Rhythmen das Publikum mitzureißen. Als eine Mischung aus Weltmusik und Kammermusik beschrieb Didier Laloy den expressiven Stil. Erst seit drei Jahren gehen der Akkordeonspieler und die Cellistin als Duo gemeinsame Wege, doch seit über 20 Jahren kennen und schätzen sie sich und spielen in wechselnden Formationen zusammen.
So scheinen die Musiker in temperamentvollen Sequenzen auf der Bühne miteinander zu tanzen. Virtuos spielen sie mit Stimmungen, Tempi und Stilrichtungen. Während Laloy die traditionelle Seite betont, ist die Cellistin für klassische Momente verantwortlich. Hörbar klingt immer die folkloristische Seite durch, so spannt ihr Repertoire einen großen Bogen von traditioneller über sakrale, von World über Chanson bis hin zur zeitgenössischen Musik. "Welt-Kammermusik" nennt das Duo seine eigenwilligen, starken, eleganten, intensiven und energiegeladenen Stücke.
Auch "äußerlich" haben die Ausnahmekünstler nichts dem Zufall überlassen. Abgedunkelt mit schwarzem Molton und farbigen Lichteffekten verwandelten sie den Rathausfestsaal in einen intimen Konzertsaal. Mit einer charmanten Sprachverwirrung aus Belgisch, Holländisch, Französisch, Englisch und ein paar Brocken Deutsch erzählte Laloy von Begebenheiten und Geschichten hinter den Stücken. Dabei hatte er regelmäßig die Lacher auf seiner Seite, wenn er von häuslichen Katastrophen, seinen Träumen, in dem sogar der Papst vorkam, und Kinofilmen berichtete.
Abschließend lüftete Laloy auch das Geheimnis um den Namen des Duos "Belem". Denn als die Künstler an der belgischen Küste die Aufnahmen für ihre erste CD einspielten, lag dort ein Segelschiff gleichen Namens vor Anker. Ähnlich diesem Boot, so der Künstler, möchten sie ihre Zuhörer auf eine Reise zu "freedom", Freiheit, nehmen.
Schon am kommenden Sonntag öffnet sich auf der Pfaffenhofener Winterbühne wieder der Vorhang. Um 16 Uhr steht die erste Kleine Winterbühne auf dem Programm. Im Festsaal des Rathauses ist dann große Musik für kleine Menschen zu hören. Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren sollen klassische Werke durch lebendig erzählte Geschichten näher gebracht werden. Einlass ist um 15.30 Uhr. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 8 Euro und an der Abendkasse 10 Euro. Für Schüler, Studenten, Schwerbehinderte und unter Sozialrabatt sind die Karten für 5 oder 7 Euro zu haben. Eintrittskarten gibt es bei den Vorverkaufsstellen des Pfaffenhofener Kurier oder im Internet unter der Adresse www.okticket.de.
