Eichstätt
Von hohem Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen überrascht

Stadtrat beschließt provisorische Lösung mit 1,55 Millionen Euro Gesamtkosten

18.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:16 Uhr
Auf dieser Fläche im Südwesten des Hofgartens sollen die Container für die provisorische Kinderbetreuung für die nächsten drei Jahre - maximal für fünf Jahre - ihren Platz finden. −Foto: Chloupek

Eichstätt (EK) Die Stadt wurde offenbar von einem überraschend hohen Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen überrascht und muss jetzt in Zeitnot handeln. Mit dieser Ausgangslage segnete der Stadtrat in seiner Mammutsitzung am Donnerstagabend eine Provisoriumslösung ab, die für maximal fünf Jahre gelten soll und in dieser Zeit mit 1,55 Millionen Euro an Gesamtkosten auch finanziell ein dicker Brocken ist.

Für insgesamt 83 Kinderbetreuungsplätze, die bis September zusätzlich geschaffen werden müssen, werden allein heuer noch 427000 Euro Gesamtkosten fällig. Konkret sollen bis September im Montessori-Kinderhaus 34 zusätzliche Kindergartenplätze geschaffen und in der Tabeki in der Westenstraße 12 zusätzliche Krippenplätze geschaffen werden. Darüber hinaus wird Tabeki die Trägerschaft über eine provisorische Einrichtung mit 25 Kindergarten- und 12 Krippenplätzen übernehmen, die in Containern im Südwesten des Hofgartens Platz finden sollen. Das Provisorium soll drei Jahre, maximal fünf Jahre halten. Die Zeit will die Stadt nutzen, um bis dahin dauerhafte Lösungen gefunden zu haben.

Als Ursachen für diesen Mehrbedarf, der sich nun erst aktuell nach einem Treffen der Kindergartenleitungen ergeben habe, nannte der Geschäftsleitende Beamte Hans Bittl die "Zuzüge in den Neubaugebieten Weinleite-West und Landershofen-Nord, die zusätzlich notwendigen Plätze für Kinder mit Migrationshintergrund und die Tatsache, dass im Gegensatz zu früheren Jahren mehr Eltern und damit mehr Kinder auf eine Betreuung angewiesen sind." Das alles sei so vor drei Jahren - was der üblichen Vorlaufzeit von Planungen von Kinderbetreuungsplätzen entspricht - nicht absehbar gewesen. Oberbürgermeister Andreas Steppberger verwies darauf, dass das nicht nur für Eichstätt gelte, sondern dass viele Städte und Gemeinden derart "überrascht" worden seien. Derzeit gibt es in der Stadt Eichstätt insgesamt rund 600 Kinderbetreuungsplätze.
 

Eva Chloupek