Ingolstadt
Von Häusern und Hallen

Im GVZ und im Wohngebiet: Besichtigungen bei Architektouren locken etliche Besucher an

24.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:11 Uhr
  −Foto: Fotos: Brandl

Ingolstadt (mbl) Im Rahmen der diesjährigen "Architektouren" der Bayerischen Architektenkammer konnten am Wochenende in Ingolstadt drei vom Veranstalter ausgewählte Objekte von der Öffentlichkeit besichtigt werden.

Darunter auch ein sehenswertes bewohntes Privathaus in Haunwöhr.

Hausherr Clemens Frey zeigte sich unserer Zeitung gegenüber überrascht ob des großen Interesses an Führungen durch das Haus, das 2015 fertiggestellt und bezogen wurde und derzeit fünf Personen Platz bietet. Unter den Menschen, die das Objekt besichtigten, befanden sich sowohl Bauherren als auch Personen mit reinem Interesse an aktueller Architektur. Das Besondere am Eigenheim der Freys ist die Anlehnung des Baustils an die Jurahaus-Bauweise. Für Clemens Frey eine kleine Reminiszenz an die frühere Wohngegend der Familie, das Altmühltal, wie er verrät. Charakteristische Merkmale hierfür seien das nicht überstehende Dach und eine flache Dachneigung. "Die Architekten haben sich da toll auf unsere Wünsche eingelassen", sagte der Hausbesitzer.

Christina und Roland Seidl, die das Haus geplant haben, stellen ihrerseits die schöne Wohnlage in gewohnter Struktur (das Haus füge sich darin unauffällig ein) und die dennoch gute Verkehrsanbindung heraus. Charakteristisch für den Entwurf seien auch Details, die sich zeitgemäß in die Außengestaltung einfügen. Dazu gehören das Eingangselement, das sich in der Fläche bündig mit der Garageneinfahrt darstellt, die Holz-Alufenster sowie eine Stahltreppe im Innenbereich, die das Licht über die drei Geschosse fließen lasse. Für Familie Frey ist in der "tollen Wohngegend Haunwöhr" ein Traum wahr geworden. Die Suche nach dem passenden Grundstück habe ein Jahr gedauert und mit viel Eigeninitiative zum Erfolg geführt.

Etwa 40 Menschen verfolgten am Sonntag die Erklärungen von Josef Förg und Christine Wittemann vom Architekturbüro pbb zur Halle B im GVZ. Das Besondere an dem Gebäude, in dem Montagearbeiten für Audi ausgeführt werden: Es beherbergt im Obergeschoss eine Versammlungsstätte für 2000 bis 5000 Personen. Das Objekt wird für Laien vor allem durch Zahlen und Daten fassbar. Das Obergeschoss, das sich in einer Höhe von knapp 22 Metern befindet, hat demnach eine Nutzfläche von 4300 Quadratmetern, 200 laufende Meter Einbauschränke und eine aufschiebbare, 44 Tonnen schwere Trennwand. Die Halle wurde in der Rekordzeit von 15 Monaten errichtet. Genutzt wird es vor allem für Audi-Veranstaltungen, Manager- und Betriebsversammlungen, auch von externen Firmen. Öffentliche Veranstaltungen hat es dort nach Wissen der Architekten bisher nicht gegeben. Allerdings war die Halle schon als Ausweichquartier für die Dauer der Sanierung des Theaterfestsaals im Gespräch.