Ingolstadt (reh) Wohnraum ist in der Stadt bekanntlich Mangelware und entsprechend teuer. Das bekommen auch Studenten regelmäßig zu spüren, die zum Semesterstart nach einer Unterkunft händeringend suchen. 16 von ihnen sind in dem neuen Heim untergekommen, das die Katholische Canisiusstiftung an der Kupferstraße eröffnet hat.
Beim würdevollen und vollumfänglichen Segnen von neuen Räumen ist in einem christlichen Umfeld viel zu bedenken. Das bekamen die frischen Bewohner des Anna-Ponschab-Wohnheims gestern mit, als Domdekan Willibald Harrer in den 16 Zimmern neben Weihwasser auch Weihrauch mit sich führte. Den freundlichen Hinweis an die Studenten, sie möchten kurz den Rauchmelder in ihrem neuen Zuhause abnehmen, kamen die natürlich gerne nach.
Auch darüber hinaus verlief die Zeremonie zur Einweihung recht feierlich. Aus München war extra Ministerialdirektorin Brigitta Brunner aus dem neuen Ministerium für Wohnen, Bau und Verkehr gekommen, die gut gelaunt von ihren fünf Jahren in einem Studentenwohnheim berichtete ("Orange und grün - aber ich habe es auch überlebt"). Ganz anders, geradezu perfekt schmiegt sich der Neubau der Canisiusstiftung in das Denkmalensemble in der Kupferstraße, wie nicht nur Direktorin Brunner betonte. Rund 1,8 Millionen Euro machte die Stiftung (mit einer halben Million Förderung aus München) für den Abriss des Hauses, in dem einst ein Waffengeschäft residierte, und den Aufbau nach den Plänen von Seibold+Seibold locker. "Wir wollen der Studentenstadt Ingolstadt unter die Arme greifen", sagte der Stiftungsvorsitzende, Eichstätts Altlandrat Xaver Bittl. Mit den 16 Appartements kann die Stiftung nun für insgesamt knapp 250 Studierende einen "bezahlbaren Wohnraum wie weit und breit nicht" anbieten. 200 Euro beträgt die Kaltmiete für die 20 Quadratmeter großen Zimmer, die zum Sommersemester 2018 fertig werden sollten und seit 1. April bewohnt sind. Sie waren erwartungsgemäß rasend schnell belegt, berichtet Stiftungsverwalter Christof Stockmeier. "Wie alles bei uns." Über 400 Namen stehen auf der Warteliste. Ein halbes bis ganzes Jahr müssen sich die Bewerber gedulden.