Schrobenhausen
Von der Paar an den Peloponnes

Sechs Schrobenhausener Radler legten in zwölf Tagen 1450 Kilometer zurück

14.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:33 Uhr

Die sechs Rennradler vom Radsportverein Schrobenhausen im Hafen von Kalamata: (v.l.) Jürgen Weiland, Andreas Stohl, Jutta Stohl, Claudia Schmid, Hermann Büchl und Franz Kistler. - Foto: RSV Schrobenhausen

Schrobenhausen (SZ) Die Idee stammte von Franz Kistler. Er wollte die Strecke von Schrobenhausen nach Kalamata, seiner zweiten Heimat im Süden der griechischen Halbinsel Peloponnes, mit dem Rennrad absolvieren und konnte fünf weitere Mitglieder des Radsportvereins dafür begeistern.

Mitte Juni startete Kistler zusammen mit Vereinschef Jürgen Weiland, Jutta Schmid, Hermann Büchl und Jutta und Andreas Stohl zu der Tour. Im täglichen Wechsel hatte immer einer der sechs die meist dankbare Aufgabe das Begleitfahrzeug zu chauffieren.

Die erste Etappe war bereits total verregnet. Vermummt in Regenkleidung ging es über Bad Tölz bis Lenggries. Am zweiten Tag, anfangs ebenfalls bei Nieselregen, wurde über den Achenpass, Innsbruck und den Brenner Sterzing angesteuert. Weitere Etappenziele waren Trento, Cerea in der veronesischen Tiefebene, Lago und die Küstenstadt Fano. Die adriatische Hafenstadt Ancona wurde am siebten Reisetag erreicht. Die Überfahrt mit der Fähre von Ancona zum nordwestgriechischen Igoumenitsa, in Sichtweite zur Insel Korfu, erfolgte in der darauffolgenden Nacht.

Aufgrund der verspäteten Fährankunft konnte die erste Etappe auf dem griechischen Festland erst gegen Mittag des achten Tages in Angriff genommen werden. Zusätzlich erschwert durch Temperaturen um die 40 Grad Celsius konnte das Tagesziel Mitikas trotzdem erreicht werden. Von der Spitze der Halbinsel, die den Golf von Arta vom ionischen Meer trennt, ging es am neunten Tag weiter Richtung Süden. Mit der Überquerung des Golfs von Korinth über die Charilos-Tirkoupis-Brücke, die die Städte Rio und Patras verbindet, erlebten die Sechs dabei einen der Reisehöhepunkte. Eine äußerst schweißtreibende Angelegenheit war die Weiterfahrt von Patras nach Kalavrita im Norden des Peloponnes auf Etappe zehn. Bei Tagestemperaturen jenseits der 40-Gradmarke waren Steigungen bis zu 19 Prozent zu bewältigen. Am elften Tag wurde Olympia, Ort der antiken Olympischen Spiele und heutiger Touristenmagnet, erreicht. Mit dem Riss des Schaltseils an Hermann Büchls Velo war an diesem Tag die einzige technische Panne der gesamten Tour zu beklagen. Mit dem vorhandenen Improvisationstalent konnte allerdings auch diese Hürde bravourös gemeistert werden. Die letzte Tagesetappe nach Kalamata an der Südküste des Peloponnes war noch einmal eine Tortur bei Rekordtemperaturen um die 45 Grad Celsius im Schatten. Der zum Glück überwiegend über ebenes Terrain führende Kurs endete mit einem saftigen finalen Anstieg zum Feriendomizil von Franz Kistler, dem Ziel der Reise. Insgesamt führte die zwölftägige Radreise über 1450 Kilometer. Dabei mussten rund 9600 Höhenmeter bewältigt werden. Geplant wurde das Ganze von Initiator Franz Kistler mit tatkräftiger Unterstützung von RSV-Vereinschef Jürgen Weiland. Geblieben sind zahlreiche unvergessliche Eindrücke und Erlebnisse, so unisono das begeisterte Fazit aller Beteiligten.