Jetzendorf
Von der Oper bis zur Filmmusik

Die Blaskapelle Petershausen bietet in Jetzendorf ein abwechslungsreiches Konzert

08.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:53 Uhr
Die Blaskapelle Petershausen mit Dirigentin Katrin Czerny begeisterte beim Dreikönigskonzert in der Jetzendorfer Sporthalle. −Foto: Ostermair

Jetzendorf (ost) Traumhaft schöne Musik hat die Blaskapelle Petershausen unter der Leitung von Katrin Czerny den 200 Zuhörern bei ihrem traditionellen Dreikönigskonzert in der Schulturnhalle von Jetzendorf geboten.

"Von der Oper bis zur Filmmusik", war das Motto des dargebotenen Programms, das immer wieder zu Beifallsstürmen hinriss.

Hier zeigte dieses große Orchester mit vielen jungen Musikern, dass Blasmusik viel mehr ist als Bierzeltmusik. Das ging schon beim Konzertauftakt los, wo die Petershauser mit dem Werk "Also sprach Zarathustra" Richard Strauß auf die Bühne in Jetzendorf holten. Auch Elvis Presley nutzte Zarathustra die letzten acht Jahre seiner Karriere als triumphale Einleitung jedes seiner Konzerte. Mit viel Beifall haben die Blasmusikfreunde auch die Musik zum Musical "My Fair Lady", ein Werk von Frederick Loewe, bedacht. In Alfred Bösendorfers "Deutschlandbildern" werden die Republik und die Deutschen aus den verschiedensten Blickwinkeln in all ihrer schönen und bereichernden Vielfalt, von der sanften Waldandacht über die elegante Polka und den majestätischen Rhein bis hin zum lebhaften Adam mit seinen Söhnen skizziert. Manfred Hildner, der zusammen mit Katharina Kargl mit viel Humor und guter Laune durchs musikalische Programm führte, verriet dem Publikum, dass Bösendorfer nur ein Pseudonym von Kees Vlak war, dessen Werk "New York Overtüre" die Blasmusikfans auch schon von den Petershausern zu hören bekommen haben. Ein weiteres Juwel der dargebotenen Unterhaltungsmusik war der Ungarische Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms, der ja 21 Stücke in Serie komponiert hatte. Die Blaskapelle Petershausen bediente sich mit dem Stück "In aller Kürze" auch den Werken des gefragten österreichen Komponisten Thomas Asanger.

Viele seiner Kompositionen sind ja Pflichtstücke bei diversen Orchester-Wettbewerben im In-und Ausland. Mit dem "Venezia-Marsch" von Gaetano Fabiano gings in die Sektpause und gleich zu Beginn des zweiten Konzertteils durfte man mit "The Drunken Sailor", "Young Band Rock" und "Pirates of the Caribbean" dem Jugendensemble des Orchesters lauschen, wo ein zweiter Dirigent heranreift. Nic Becker, der in der großen Kapelle normalerweise Saxaphon und Schlagzeug spielt, schwingt hier den Taktstock. Bei "Sandpaper Ballet" von Leroy Anderson hatten die drei Vorstände der Kapelle (Robert Boser, Ulrich Czerny und Manfred Hildner) sehr zur Gaudi im Publikum ihren Tellerrand verlassen und versucht, in den Kreativ-Bereich zu wechseln. Aus einem Hackstock ein Ebenbild der Dirigentin zu schnitzen schlug fehl. Dass aber doch noch ein Mönch mit Weinkrug entstand, werteten die Zuschauer dennoch als Erfolg.

Im Programm gings mit "Two Worlds" von Phil Collins weiter, der bekanntlich zu dem Zeichentrickfilm "Tarzan" unvergessene Songs beigesteuert hat. Dass man aber auch in den eigenen Reihen mit Vroni und Nic Becker große Talente hat, zeigte die vorgenommene Ehrung. Die beiden haben sich beim Musikbund für Ober-und Niederbayern fortgebildet und wurden aufgrund ihrer musikalischen Leistung mit dem silbernen Leistungsabzeichen belohnt. Im Repertoire der Petershauser fehlt auch Franz Watz nicht. Ein Musiker, der sein Handwerk von der Pike auf gelernt hat, und das konnte man bei dem Stück "Das ist mein Leben" deutlich hören. Der Salemonia-Marsch von Kurt Gäble sollte der Schlusspunkt im abwechslungsreichen Programm sein, doch da haben die Musiker die Rechnung ohne Publikum gemacht. Das erklatschte sich noch Zugaben aus dem Marschbuch.