Thalmässing
Von der Eiszeit bis zum Trommelkurs

Bei der "Langen Nacht im Bunker" lernen Kinder viel über ihre frühen Vorfahren

30.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:07 Uhr

Bei der "Langen Nacht im Bunker" verewigen sich die Buben und Mädchen mit den Anfangsbuchstaben ihrer Vornahmen auf einer großen Kerze. - Foto: Steigerwald

Thalmässing (HK) Die "Lange Nacht im Bunker" hat am Freitagnachmittag rund 50 Kinder angelockt. Die Mitglieder des Familiengottesdienstteams stellten wieder ein buntes Programm zusammen. Bei einem Spiel, in dem jedes Kind als Autogrammjäger unterwegs war, sollten sich die jungen Besucher erst einmal näher kennenlernen.

Die Buben und Mädchen hatten die Aufgabe, ein anderes Kind zu suchen, das bestimmte Fragen auf einem Zettel mit Ja beantworten konnte. Wurde der passende Kandidat gefunden, musste schnell ein Autogramm erhascht werden.

Zunächst blieben die Kinder noch an ihren Tischen und fragten zögerlich ihre Nachbarn, ob sie blaue Strümpfe anhätten oder ein Einzelkind seien. Aber schon nach kurzer Zeit fand ein wildes Treiben statt. Man hatte fast den Eindruck, der Bunkersaal hätte sich in das Handelsparkett der Frankfurter Börse verwandelt. Emsig fuchtelten die jungen Autogrammjäger mit ihren Zetteln und riefen lautstark: "Wer hat im August Geburtstag" oder "Gibt es hier jemanden mit einer Zahnlücke" War der Richtige endlich gefunden, wurde die Unterschrift eingeheimst. So kamen sich die Kinder schnell nahe und hatten dabei richtig Spaß. Gleich danach durften die Kinder den Anfangsbuchstaben ihres Namens auf einer großen Kerze anbringen. Sicherlich wird diese Kerze in einem der kommenden Familiengottesdienste von Nutzen sein.

Im Anschluss erzählte die Kreisheimatpflegerin Eva Schultheiß den Kindern von vergangenen Zeiten. In einem geschickten Frage-Antwort-Spiel lockte sie die Kinder bis hin zur Eiszeit. Sie machte den aufmerksamen Zuhörern klar, was zu jener Zeit die wesentlichen Dinge für die Menschen waren: Wasser und Essen. Schultheiß erklärte, dass die Menschen in früheren Zeiten kaum in Höhlen gelebt hatten, sondern dort nur ihre kunstvollen Malereien verewigten. Die Buben und Mädchen waren überrascht, dass die Menschen zu jener Zeit wie Indianer in Zelten lebten und als Nomadenstämme dort hinzogen, wo es Wasser zum Trinken und Tiere zum Jagen gab. Mindestens eine halbe Million Jahre hätten die Menschen auf diese Art gelebt. "Ihre Jagdwerkzeuge fertigten sie aus Holz und Stein. Erst nach der Steinzeit, vor rund 3000 Jahren, begannen die Menschen in Holzhütten und Dörfern zu leben. Schließlich kamen die Kinder in der Zeitreise im Mittelalter an und durften Geschichten über das Land um Stauf hören.

Der Trommler Horst Pankalla aus Buxheim lud die Kinder dann zu einem Trommelworkshop ein. Hier waren vor allem musikalisches Gespür und Geschick gefragt. Trommeln bedeute, dass man spielt und einander zuhört, so Pankalla, der gleich erklärte, wie eine Trommel funktioniert. Mancher war überrascht, als er erfuhr, gerade auf ein Fell zu trommeln, das von einer Kuh oder einer Ziege stammt. Es war aber nicht zu überhören, dass es den Kindern mächtigen Spaß bereitete, auf die Felle zu schlagen.

Pankalla hatte keine Mühe, den Kindern den Rhythmus beizubringen. Vielmehr war es eine Herausforderung für die Kleinen, gemeinsam den Schluss des Trommelstückes zu treffen. Also kam es nicht selten vor, dass der ein oder andere nicht von der Trommel lassen konnte und einfach weiter machte. Nach einiger Zeit hatte Pankalla den Kindern verschiedene Tonarten und Trommeltechniken nahegebracht und sie spielten bemerkenswerte Stücke, die gut im Ohr lagen.

Im Anschluss gab es dann noch einen Film über den Schulalltag. Dabei sollten sich die Kinder in die missliche Lage eines gemobbten Schülers hineinversetzen. Freilich mag es für manchen amüsant sein, wenn man sich über jemanden lustig macht, lernten sie. Aber derjenige, der davon betroffen ist, hätte eben nichts zu lachen. Den hatten aber alle Kinder, als es zum Schluss noch einen kleinen Imbiss gab.