Roth
Von der drohenden Auflösung zur freudigen Renaissance

Kunstverein Spectrum eröffnet Ausstellung "Newcomer VII" - Sechs neue Mitglieder zeigen ihre Werke in Valentin-Passage

17.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:57 Uhr
Sechs Mitglieder des Kunstvereins Spectrum geben einen Einblick in ihr Schaffen. −Foto: Unterburger

Roth - Weit über Besucher sind zur Eröffnung der Ausstellung "Newcomer VII" des Kunstvereins Spectrum in die Valentin-Passage "En Passant" nach Roth gekommen.

Sechs Künstler bieten dort einen Einblick in ihr aktuelles Schaffen. Der Kunstverein bietet durch die Ausstellungsreihe "Newcomer" den Frauen und Männern, die neu in den Verein aufgenommen worden sind, eine Plattform, sich vorzustellen.

Heinz-Peter Lehmann, der stellvertretende Vorsitzende des Kunstvereins Spectrum, freute sich über die große Resonanz auf die neue Kunstausstellung. "Es ist weniger als ein Jahr her, dass der Kunstverein Spectrum nach 35 Jahren vor seiner Auflösung stand", berichtete Lehmann, "im letzten Moment haben sich doch noch Personen gefunden, die den Verein am Leben erhalten wollten. " Und dann habe man das große Glück gehabt, in der Valentin-Passage einen attraktiven Ausstellungsraum zur Verfügung gestellt zu bekommen. "Wir haben viele neue Aktivitäten angestoßen, alten Ballast über Bord geworfen und etliche Mitglieder wieder aktivieren können", berichtete Lehmann. "So hat der Kunstverein Spectrum eine regelrechte Renaissance erlebt. Das hatte zur Folge, dass eine erfreulich große Zahl neuer Künstlerinnen und Künstler dem Verein beigetreten sind. "

Mit der neuen und nunmehr schon achten Ausstellung in der Galerie "En passant" stellen sich sechs der neu eingetretenen Künstler vor. Sabine Jesch hat sich bewusst für die Aquarellmalerei entschieden. "Ihre Aquarelle entstehen sehr oft aus dem großen Wunsch, die schönen Dinge des Lebens, wie zum Beispiel Landschaften, mit ihren besonderen Stimmungen, Blüten und Blumensträuße oder Stillleben festzuhalten und dauerhaft einzufangen", erklärte der Laudator, "so will sie positive und schöne Gefühle beim Betrachter wecken. " Eine ganze Reihe ihrer sehenswerten Aquarelle machen Appetit auf mehr.

Arife Körblein, Künstlername "AKOE", frönt seit ihrer Kindheit ihrer Leidenschaft, dem Malen. Als Jugendliche malte sie Porträts und vor allem gegenständlich. Als sie beruflich kürzer trat, hatte die Medizinerin wieder Zeit und Platz für die Kunst, und seither malt sie abstrakt und merkte schnell, dass sie sich in diesem Genre zu Hause fühlt.

Auch Reinhardt Müller hat die Malerei schon seit Kindheitsbeinen in seinen Bann gezogen. Lange stand das Zeichnen von Gesichtern im Vordergrund. In den 1970er-Jahren kam das Aquarellmalen dazu und seit den 1990er-Jahren trat dann das Acrylmalen in den Vordergrund. "Abstrakte Landschaft", "Höhlenwohnung", "Und jetzt? ", "Hügellanschaft" und "Frau mit Hut" betitelt er seine ausgestellten Werke in Acryl und Ölkreide.

Seit ihrer Schulzeit beschäftigt sich Susanne Klemm mit den verschiedensten Bereichen der Kunst und arbeitet mit Metall, Holz, Stein, Textil. Seit 1999 setzt sie sich intensiv mit der Aquarellmalerei auseinander und entwickelt in diesem Bereich ihr Können stets weiter. Vorzugsweise malt sie am liebsten im Freien und direkt vor dem Motiv. In der aktuellen Ausstellung präsentiert sie vier Ansichten von Sylt.

Neben den Malern stellen auch zwei Künstler aus, die Skulpturen herstellen. Reißen, falten, formen, färben, pressen und schneiden sind schöpferische Prozesse für Barbara Dahms. "Auf der Suche nach einem Werkstoff, der leicht ist und damit die Möglichkeit bietet, größere tragbare Objekte zu gestalten, ist sie auf Papier gestoßen", berichtete Heinz-Peter Lehmann, "die Variabilität und die Gestaltungsmöglichkeiten, die diesem Material innewohnen, haben sie völlig in den Bann gezogen. " In ihrer reduzierten Arbeitsweise äußere sich der beständige Versuch, dem Wesentlichen auf die Spur zu kommen. Sie zeigt Kleinskulpturen, aufgespießte Köpfe, eine Figur namens "Aquarius", eine Figurengruppe, die sie "Gespräche" (Metamorphosen) betitelt hat. Ihre Kunst nennt sie "Pulp-Art", also Gestaltung mit Papier-Maché.

Norbert Kösters auffällige Großskulpturen zeigen, was man aus Auspufftöpfen und Rohren mit Fantasie und handwerklichem Geschick herstellen kann. Vor allem Tiere sind es, die er aus Dingen formt, die normalerweise auf dem Schrottplatz landen. Das ist eine besondere Form des Recycelns - und damit eine besondere Form und Ausdrucksweise der Kunst. "Vielleicht entsteht hier so etwas wie fränkische Pop-Art", sagte der Laudator.

"Ich hoffe, dass viele Besucher hierher kommen und nicht nur en passent vorbei laufen", sagte die stellvertretende Landrätin Hannedore Nowotny. Das hoffen natürlich auch die sechs Künstler, die - tatkräftig unterstützt von Angelika Neff-Lehmann eine wirklich sehenswerte Ausstellung auf die Beine gestellt haben. Zu sehen ist die Kunstausstellung "Newcomer VII" in der Valentin-Passage "En Passant" in Roth bis zum 14. März geöffnet, und zwar mittwochs von 10 bis 12 Uhr, freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags 10 bis 13 Uhr.

ub