Ingolstadt
Von Deppenpulver und Strafarbeiten

Der Eichstätter Autor Hans-Peter Schneider liest an der Fronhofer-Realschule aus "Seppis Tagebuch"

26.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr

Autor und Pädagoge - diese Kombination sei für ihn perfekt, sagt Hans-Peter Schneider. Gestern Vormittag las der Deutschlehrer vom Gymnasium Gaimersheim an der Fronhofer-Realschule aus dem neuesten "Seppis Tagebuch - Hau rein!". - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Wenn gegen lästige Schulkameraden kein Kraut mehr gewachsen scheint, dann hilft Deppenpulver! Seppi weiß das, denn er hat es an Kevin ausprobiert. Er hat aber auch zu spüren bekommen, wie es sich anfühlt, wenn er beim Stuhlwippen mit dem Kopf gegen einen Blumenkübel knallt - ganz schön Aua!

Seppi ist fast 14 Jahre alt und durchlebt all die Probleme, die man mit 14 so hat. Eine Mutter, die alles besser weiß. Ein Vater, der keine Ahnung vom Fußball hat. Eine Oma, die ihn am liebsten mästen würde. Eine Mitschülerin, die unglaublich nervig ist. Sicher ist nur, dass der FC Bayern der beste Klub der Welt ist. So steht es in "Seppis Tagebuch".

Fünf Comic-Romane hat sein Erfinder, der Eichstätter Lehrer Hans-Peter Schneider, inzwischen mit den Abenteuern des abgedrehten Pennälers gefüllt. Einige der besten Episoden daraus las er gestern fünften und sechsten Klassen an der Fronhofer-Realschule vor und sorgte damit für zwei kurzweilige Unterrichtsstunden. Es sei ihm eine besondere Ehre fast in der Heimat zu lesen, sagte Schneider, der selbst als Deutschlehrer am Gymnasium in Gaimersheim unterrichtet und tags zuvor noch in Rosenheim auf Lesereise war.

Bei so viel landesweiter Präsenz überraschte es wenig, dass sich unter den rund 50 Schülern nahezu genauso viele Fans des FC Bayern befanden wie solche, die "Seppis Tagebuch" kennen. Bei einer derartigen Übermacht der Sympathie für bayerische Schreib- und Fußballkunst war es quasi klar, dass der einzige 60er-Fan unter den Zuhörern nicht ungeschoren davonkam. Schon gar nicht, wenn Seppi mitmischt. Für ihn raunten Schneider und ein Chor aus Kinderkehlen ein Trost spendendes "Oooh" ins Rund.

Ob er selbst ein Lausbub war, wollten die Schüler später wissen. "Ja, aber meine Streiche waren harmloser", verriet Schneider und setzte noch einen drauf: Strafarbeiten habe er als Schüler nur zweimal schreiben müssen. "Man muss sich im Unterricht nur gut verstecken", scherzte er.