Abensberg
Von CSU-Naturburschen und Klima-Pillepalle

Grüne Ratschläge für Söder und Merkel

02.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:25 Uhr
Gut gelaunt gegen die Regierungsparteien: Die Grünen-Politiker Katharina Schulze und Anton Hofreiter. −Foto: Schmied

Abensberg (DK) Wer kennt den sichtbaren Anschluss?

Diese Frage stellt Anton Hofreiter den Besuchern, die am Politischen Gillamoos-Montag zu Gast bei den Grünen sind. Die Antwort liefert der Vorsitzende der Bundestagsfraktion selbst: "Das ist, wenn ich aus dem Zug steige und den Anschlusszug wegfahren sehe. " Kopfnicken, Lachen, Applaus. Das Publikum - das sich heuer bei Weitem nicht in der Masse eingefunden hat, wie es 2018 vor der Landtagswahl der Fall war - hat der "Toni", wie man ihn hier nennt, schnell auf seiner Seite. Gleich einer urbairischen Naturgewalt stachelt er über das "Nicht-Regierungsorgan Bundesregierung" hinweg.


Um zum Zug zurückzukommen: "Wenn man von den Leuten verlangt, dass sie mehr Zug fahren sollen, dann muss das auch funktionieren. " Man denke nur daran, was möglich wäre, hätte man einen fähigen Verkehrsminister. Oder eine konsequente Kanzlerin. "Schluss mit Pillepalle" habe Angela Merkel in Sachen Klimaschutz gefordert. "Wer regiert denn seit 14 Jahren? ", fragt sich Hofreiter.

Nicht ernst nimmt Katharina Schulze, Vorsitzende der Landtagsfraktion, die Wandlung des Ministerpräsidenten zum Naturburschen. "Man nennt das Mimikry: Länger leben durch Täuschung. Markus Söder will so das Überleben der eigenen Art, der CSU sichern", analysiert sie. Sie gibt den Christsozialen ein paar Anregungen, wie das ohne Verstellen klappen kann: "Weg mit 10H. Lasst uns mehr Wind machen. "

Dass die Grünen bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg ihre in diesen Ländern bis dato besten Ergebnisse erzielt haben, sei ein gutes Zeichen, die Ergebnisse der AfD dagegen eine Katastrophe. Mit Blick auf die Kommunalwahl in Bayern postuliert sie: "Das ist ein Auftrag für uns alle, noch stärker für Demokratie, Vielfalt und Frieden zu kämpfen. Kein Fußbreit den Faschisten. "

Kathrin Schmied