Wolnzach (dbr) Ein Plädoyer gegen überzogenen Tierschutz hat der neue Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands, Manfred König, gestern beim Kreisbauerntag gehalten.
Vor allem Biber und Wolf hatte er dabei im Visier. "Wo Wasser ist, da ist auch der Biber", sagte König. Die Schäden durch den Nager nähmen immer mehr zu. "Wir stehen als Bauernverband zum Tierschutz, aber in diesem Fall muss der strenge Artenschutz überdacht werden." Mittlerweile sei der Biber in Bayern nicht mehr bedroht. Er bedrohe im Gegenteil sogar teilweise andere gefährdete Arten. Könnten zum Beispiel Vertragsnaturschutzflächen nicht gemäß den Vorgaben gemäht werden, weil sie zu nass oder unterhöhlt seien, könne dies auch den Lebensraum des Brachvogels oder des Kiebitz gefährden. König fordert, dass die Biberbestände unbürokratischer reguliert werden dürfen.
Den Wolf möchte König am liebsten überhaupt nicht in Bayern sehen. "Es gibt Berichte, dass es in Gebieten, in denen er sich angesiedelt hat, zu Problemen beim Zusammenleben kam." So seien zum Beispiel Weidetiere, besonders mit Jungtieren, in Gefahr, vom Wolf gerissen zu werden. Was der Landkreis laut König ebenso wenig braucht wie zu viele Biber und Wölfe, ist ein fortschreitender Flächenverbrauch. "Der Freistaat ist mittlerweile Spitzenreiter in Deutschland", so König. Die versiegelte Fläche pro Einwohner nehme immer mehr zu. Die Wohnfläche sei dabei noch der geringste Teil, es handle sich vor allem um Gewerbefläche oder Parkplätze. "Die Ausgleichsflächen werden dann oft aus der Landwirtschaft genommen", so König. Hier forderte er die Anwesenden auf, andere Wege zu gehen. "Wir können uns einen sorglosen Umgang mit der Fläche nicht leisten."
Die Landwirte hingegen gingen sehr wohl sorgfältig mit der Natur um, Stichwort Wasserqualität. "Lediglich 26 von mehr als 100 Anlagen müssen in Bayern das Trinkwasser aufbereiten", so König.
