Wellheim
Von Benediktinern geprägt

Am 30. Dezember Pontifikalgottesdienst mit Abtprimas Notker Wolf in Wellheim

21.12.2018 | Stand 02.12.2020, 14:59 Uhr
Abtprimas Professor Dr. Notker Wolf trug sich am 8. Juli 2007 ins Gästebuch der Marktgemeinde Wellheim ein. Nun wird er anlässlich des 50. Priesterweihetags von Pater Herbert Wottawah wieder zu einem Besuch erwartet. −Foto: Gampl/Archiv

Wellheim (pga) Wer mit wachen Sinnen durch das bayerische Land fährt, dem werden die zahlreichen Hinweise nicht entgehen, die auf die Präsenz von Klöstern und Ordensgemeinschaften hindeuten. Da gibt es die weithin sichtbaren großen Benediktinerklöster wie Plank stetten, St. Ottilien oder Scheyern, die das Landschaftsbild ihrer Region wesentlich mitprägen.

Alfons Goppel, der frühere bayerische Ministerpräsident, hat gerne in einer lateinischen Sentenz auf die klösterliche Prägung Bayerns hingewiesen: "Bavaria terra benedicta, quia benedictina." ("Bayern ist ein gesegnetes Land, weil es benediktinisches Land ist.") Die Pfarrei Wellheim durfte diesen Segen im vergangenen Jahrhundert ganz besonders erleben. Drei junge Männer haben sich den Missionsbenediktinern von St. Ottilien angeschlossen und wurden als Mönche, Priester, Erzieher oder als Ordensobere in die Welt entsandt. Über viele Jahrzehnte zählte der wehende Habit zum Ortsbild in der Pfarrei, und die Benediktiner waren immer Bestandteil der örtlichen Glaubenswelt. Ihren Dienst leisteten sie in Bayern, Österreich, Südkorea und Südafrika. Egal wohin sie die Erzäbte entsandt hatten, sie nahmen ihre Aufgabe an und machten sich auf den Weg, um anderen Menschen die Freude am Glauben und die Liebe zu Gott näherzubringen.
Viele schöne und bereichernde Gottesdienste feierten die Priestermönche bei ihren Heimaturlauben. Mit großem Stolz nahmen die Menschen in der Pfarrei Anteil am Wirken ihrer Missionare, waren sie doch Menschen wie du und ich, die von Gott besonders angerührt und berufen wurden.
Der Tod von Pater Wolfram Gampl, Abt Gernot Wottawah und Pater Herbert Wottawah hat eine Lücke in das Glaubensleben der Gemeinde gerissen. So schmerzlich dieser Verlust war, so gewiss sind sich die Zurückgebliebenen, dass alle drei bei Gott Fürsprecher für die Pfarrgemeinde und ihre Anliegen sind.
 Wieder einmal bietet sich die Gelegenheit, diesmal anlässlich des 50. Priesterweihetags von Pater Herbert Wottawah, der Verstorbenen zu gedenken. Dazu hat Abtprimas emeritus Notker Wolf sein Kommen zugesagt. Er wird in der Pfarrkirche St. Andreas für seine Mitbrüder am 30. Dezember um 10.15 Uhr einen Pontifikalgottesdienst feiern. Abt Notker empfing gemeinsam mit Pater Herbert am 1. September 1968 durch Bischof Josef Stimpfle in der Abteikirche von St. Ottilien die Priesterweihe. Pater Wolfram Gampl war sein Lehrer und Präfekt, Pater Gernot Wottawah sein Kongregationssekretär, als Erzabt Notker der Erzabtei St. Ottilien und gleichzeitig der Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien vorstand. Beide Wottawah-Brüder wurden von ihm in die Mission entsandt. Es ist der ausdrückliche Wunsch des Abtes, alle drei ehemaligen Mitbrüder in das besondere Gedenken mit einzuschließen.
Notker Wolf ist nicht nur vielen aus Funk und Fernsehen bekannt. Vor allem die Wellheimer Pfarrmitglieder durften ihn schon beim silbernen Abtjubiläum von Pater Gernot als Prediger erleben. Einen weiteren Besuch stattete er der Pfarreiengemeinschaft Urdonautal anlässlich des Patroziniums am Antoniberg in Stepperg ab. Unspektakulärer waren seine Besuche, als er noch gemeinsam mit Gernot und Herbert studierte und in den Semesterferien Kurzurlaube bei der Familie Wottawah verbrachte. Mit diesem Gottesdienst will die Pfarrgemeinde zeigen, dass ihre Benediktiner "nicht tot sind, sondern nur fern" und dass das Gedenken an sie lebt.

Am Nachmittag des 30. Dezember lädt der Pfarrgemeinderat zur Begegnung mit Abt Notker ins Pfarrheim ein. Ab 14 Uhr wird der Gast einen Vortrag über die weltweite Missionsarbeit der Ottilianer-Mönche halten. Bei Kaffee und Kuchen wird ausreichend Zeit zum gemeinsamen Gespräch und zum Gedankenaustausch sein.