Reichertshofen
Von Baulandmodellen und Grundstücken

Reichertshofener Gemeinderat behandelt umfangreichen Antrag der SPD-Fraktion

11.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:50 Uhr

Sanierungsobjekt: Vor allem im Reichertshofener Rathaus muss Einiges gemacht werden. - Foto: Konze

Reichertshofen (PK) SPD-Anträge zur Baulandpolitik sind das beherrschende Thema im Marktgemeinderat Reichertshofen gewesen. Tenor der Diskussionen: Alle fanden den Antrag sinnvoll, nur erschien die Umsetzung mancher Punkte als nicht angebracht. Momentan zumindest.

Bürgermeister Michael Franken (Junge Wähler Union) meinte, der Antrag sei sehr umfangreich. Deswegen habe die Verwaltung ihn in Unterpunkte gegliedert. "Ich finde den Ansatz prinzipiell aber gut", sagte er. Die SPD-Räte Waltraud Schembera und Marc Geist trugen ihn zum Teil vor oder begründeten bei Nachfragen ihre Denkansätze. Die gewünschte Einrichtung eines Arbeitskreises bezüglich des kommunalen Flächenmanagements unter Hinzuziehen eines Städteplaners und eines Baujuristen endete im Beschluss, dass sich der Bauausschuss vorbereitend mit diesem Thema befasst. Auch der Gedankenaustausch zur künftigen Baulandpolitik wurde dem Bauausschuss zugeschanzt - in einer Extraversammlung. Den Einwurf, die SPD wolle mit dem Antrag die Ergebnisse von ISEK, des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts in der Städtebauförderung, aushebeln, verneinte Geist. "Wir wollen mit ihm weiterarbeiten, uns Gedanken machen, was wir in Reichertshofen machen und was wir bleiben lassen wollen."

Die Verwaltung recherchiert nun in fünf Gemeinden in der näheren Umgebung, wie dort aktive Baulandpolitik betrieben wird - auch wenn Franken vermutet, das Ergebnis werde immer das gleiche sein. Beschlossen wurde, künftig bei Baulandentwicklungen mit den Grundstückeigentümern städtebauliche Verträge zu schließen. Die derzeitigen Richtlinien zur Vergabe von Wohnbaugrundstücken des Marktes bleiben unangetastet - rechtzeitig vor der Ausschreibung gemeindlicher Grundstücke sollen die Richtlinien jedoch überarbeitet werden.

In das derzeitige Baulandmodell den Geschosswohnungsbau einzubeziehen, fand Franken "eine gute Idee". Doch geändert wird es nicht - weil es nach Aussage von Franken im Markt derzeit keinen Fall gebe. Diskussionen gab es bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums, beim geförderten sozialen Wohnungsbau und bei der Ermittlung, wie groß der Bedarf an Eigentums- oder Mietwohnungen ist. Josef Pfab warf eine interessante Frage in den Raum: Um wie viel billiger ein Objekt sein müsse, damit es Menschen mit geringerem Einkommen kaufen könnten