Riedenburg
Von "ausgebucht" bis "abgesagt"

Resonanz auf Ferienprogramm größtenteils positiv - Viele Veranstalter wollen 2019 wieder teilnehmen

14.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:04 Uhr
Katrin Trattner
Mit den Jungjägern Kelheim ging es für die Mädchen und Buben in den Wald. −Foto: Göstl

Riedenburg (DK) Das Riedenburger Ferienprogramm hat dieses Jahr mit 23 Veranstaltungen aufgewartet, der Großteil davon wurde von den Kindern aus der Region gut angenommen. Der DONAUKURIER hat bei den Veranstaltern genauer nachgefragt, wie es heuer gelaufen ist.

Karl Puschmann, Leiter der Bereitschaft Riedenburg des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), freut sich über den großen Andrang beim BRK-Nachmittag. Rund 30 Kinder - viele davon mit ihren Eltern - kamen, um einen Rettungswagen von innen zu sehen, Erste-Hilfe-Übungen zu erlernen und eine Bootsfahrt mit der Wasserwacht zu machen. Besonders das gegenseitige Anlegen von Verbänden habe den Kindern Spaß gemacht und auch die Eltern hätten viele Fragen gehabt, die im Rahmen dieser Veranstaltung beantwortet wurden. Karl Puschmann betont, dass auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Riedenburg reibungslos funktioniert hat. Die Abteilung "Bereitschaft" des BRK nahm in dieser Form zum ersten Mal am Ferienprogramm teil und möchte auch nächstes Jahr die Kinder wieder zu den Themen Sicherheit und Erste Hilfe informieren.

Auch Petra Kolbinger, die Leiterin der Volkshochschule (VHS) Riedenburg, zieht eine positive Bilanz: Die vier von der VHS angebotenen Veranstaltungen wurden durch die Bank gut angenommen und waren mit maximaler Teilnehmerzahl belegt. Die Veranstaltungen "Lust auf Nudeln?", "Wir basteln einen mediterranen Deko-Fisch", "Werde ein Zauberer" und "Baue dein eigenes Solarboot" seien sehr harmonisch verlaufen und jedes Kind hätte am Ende sein eigenes Erfolgserlebnis verzeichnen können. Wenn die Stadt Riedenburg im kommenden Jahr wieder Kurse ins Ferienprogramm aufnehmen möchte, steht die VHS laut Petra Kolbinger einer nochmaligen Teilnahme jedenfalls positiv gegenüber.

Auch wenn aus den drei ursprünglich von der Stadtkapelle Riedenburg angebotenen Terminen nur einer zu Stande kam, zieht deren musikalischer Leiter Florian Aschenbrenner eine positive Bilanz: Während es im Vorjahr nur drei Anmeldungen gab, kamen dieses Jahr neun Kinder, um zu musizieren, Percussion zu betreiben und Musikinstrumente zu basteln. Heuer habe sich die Stadtkapelle auf Eigeninitiative beworben, gerne ist sie laut Florian Aschenbrenner nächstes Jahr wieder dabei.

Der Karatetrainer Oliver Riess zieht dieses Jahr sogar eine "bombastische" Bilanz: Sieben Grundschulkinder spielen nach der Teilnahme am Schnuppertraining mit dem Gedanken, sich an der Karateschule einzuschreiben, und auch einige jüngere Kinder, die bei der Frühfördergruppe Little Dragons reingeschnuppert haben, haben Interesse an einer Mitgliedschaft bekundet. Oliver Riess nimmt mit der Karateschule schon von Anfang an am Ferienprogramm teil und freut sich nach wie vor über die Möglichkeit, jedes Jahr mit dabei zu sein.

Auch der Walderlebnistag, der von den Jungjägern Kelheim organisiert wurde, war dieses Jahr wieder ein voller Erfolg: Insgesamt 13 Kinder - zwei mehr als im Vorjahr - verbrachten zusammen mit Stefanie Göstl und Martin Göttl einen ganzen Nachmittag im Wald, um Wildtiere kennenzulernen, Verhaltensregeln im Wald zu lernen und Wissenswertes über heimische Bäume zu erfahren. Stefanie Göstl war überrascht und begeistert zugleich über das gute Grundwissen der Kinder und half, dieses weiter auszubauen. Da das Angebot der Jungjäger in beiden Jahren so gut angenommen wurde, stünde einer Wiederholung 2019 nichts im Wege.

Die Themen Mittelalter und Ritter waren dieses Jahr besonders beliebt. Bei der historischen Stadtführung nahmen acht Kinder teil und die Angebote der Bayerischen Schlösserverwaltung auf Burg Prunn waren mit jeweils 15 Teilnehmern ausgebucht. Edle Damen, Könige und Bauern spielten auch beim Schachschnuppertraining mit Reinhard Blodig eine zentrale Rolle - wenn auch nur auf dem Schachbrett. Der Schach-Abteilungsleiter des TV Riedenburg konnte beim Schnuppertraining neben den ihn bereits bekannten Nachwuchsspielern etwa fünf neue Schachinteressierte begrüßen.

Doch leider wurden nicht alle Angebote so positiv angenommen. So musste der Vormittag mit den Schäferhunden abgesagt werden, da es nur eine einzige Anmeldung gab. Die Jugendwartin des Schäferhundvereins, Martina Vielhuber, bedauert dies sehr, wo doch der Kurs im Vorjahr mit über zehn Teilnehmern ausgebucht war. Trotz der ausbleibenden Anmeldungen, möchte sie es nächstes Jahr noch einmal probieren. Stefan Fanderl, der Jugendbeauftragte des Riedenburger Stadtrats, vermutet, dass möglicherweise der Termin am Volksfestsamstag eine Rolle spielte.

Ähnlich verhielt es sich bei der Schützengesellschaft: Auch sie konnte dieses Jahr keine Kinder begeistern, beim Schießtraining mitzumachen. Der Vorsitzende der Schützengesellschaft, Josef Birnthaler, erwähnt in diesem Zusammenhang, dass der Schützenverein generell Nachwuchsprobleme habe und das Ausbleiben der Interessenten beim Schnuppertraining die aktuelle Situation widerspiegelt. Zusätzlich dazu könnte auch in diesem Fall der gewählte Termin eine Rolle spielen, mutmaßt Stefan Fanderl, denn zeitgleich fand das Schnuppertraining der Karateschule statt.

Für den Jugendbeauftragten war das diesjährige Ferienprogramm dennoch ein Erfolg. Die Bereitschaft der Vereine, auch dieses Jahr wieder mitzumachen, sei sehr hoch gewesen und der Großteil der Veranstaltungen sei gut angenommen worden. Vor allem die Angebote der VHS seien eine wunderbare Ergänzung zum Angebot der Vereine gewesen. Mit den Veranstaltern, die keine oder nur wenige Teilnehmer verzeichnen konnten, werde er sich in Verbindung setzen und prüfen, was man nächstes Jahr optimieren könne. Einen besonderen Dank spricht Stefan Fanderl den Wirten aus, die mit ihren "Hits für Kids" auch die Gaumenfreuden der jungen Gäste nicht zu kurz kommen ließen.

Katrin Trattner