Eichstätt
Von Aschenputtel bis Rapunzel

Emilie und Clemens Nißl zeigen Dioramen mit Grimms Märchenwelt auf der Willibaldsburg

18.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Ein Kuss von der Stadtheimatpflegerin: Claudia Grund (2. von rechts) wagt sich an den „Froschkönig“. Die Künstler Clemens und Emilie Nißl und Konservator Albert J. Günther beobachten die Szene. Unten ist das „Aschenputtel“-Diorama zu sehen. - Fotos: je

Eichstätt (je) Froschkönig, Dornröschen und Aschenputtel: In die Märchenwelt der Gebrüder Grimm entführt eine Ausstellung im Ur- und frühgeschichtlichen Museum auf der Willibaldsburg. In 25 wunderschön gestalteten Dioramen sind Szenen durch liebevoll bemalte Zinnfiguren dargestellt.

Geschaffen wurden die Märchenbilder von den beiden Obereichstätter Künstlern Emilie und Clemens Nißl in vielen Stunden Arbeit. Sie stellten die Schau jetzt dem Historischen Verein (HV) zur Verfügung. „Das ist eine Zugnummer für Kindergärten und Schulen“, sagte HV-Vorsitzender Konservator Albert J. Günther. Vorstandsmitglied und Stadtheimatpflegerin Claudia Grund meinte: „Märchen dürfen nicht vergessen werden, sie vermittelten Werte, voran den Sinn des Guten.“ Günther fügte hinzu, Märchen seien Kulturgeschichte und gehörten zur Identität eines Volkes.

Insgesamt sind 25 Märchen ausgewählt worden. Natürlich sind auch „Der Wolf und die sieben Geißlein“ dabei, „Rapunzel“, „Schneeweißchen und Rosenrot“, „Rumpelstilzchen“ und all die anderen bekannten Erzählungen. Die Stuben, das Gelände, Pflanzen und Bäume, Plätze und Straßen hat Clemens Nißl selbst gebastelt. Die Zinnfiguren bekamen einen Ölfarbenanstrich. „Wir haben über die Farbwahl manch Diskussion geführt“, sagte Emilie Nißl. Das war gut so: Die „Mitwirkenden“ in den Dioramen sind wohlgelungen. Abgerundet wird die Ausstellung durch eine Bücherschau „Grimms Märchen“ sowie durch anschaulich drapierte Pflastersteine, die in den Bauch des Wolfs eingenäht wurden. Es gibt einen Froschkönig und das Stroh, das zu Gold gesponnen wurde. Vergrößerte Zeichnungen aus Büchern vollenden das Bild. In Orten, wo die Märchenwelt schon zu sehen war, sind die Kinder gar nicht mehr weiterzubringen gewesen. Im September kommt die Ausstellung von Eichstätt in die Nähe von Landsberg. Andere Städte aus ganz Bayern haben schon Interesse angemeldet.

Das Ur- und Frühgeschichtliche Museum sowie das Juramuseum sind täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet und auch am Ostermontag geöffnet. Ansonsten ist montags ist Ruhetag.