Hög
Von Altersarmut bis Pflege

Viele heiße sozialpolitische Eisen in der Jahresversammlung des VdK-Ortsverbands Hög angesprochen

13.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:23 Uhr
Geehrt für langjährige Treue zum VdK: Johann Ertlmeier (von links), Franz Schwaiger, Vorsitzende Irene Weingartner, Zweiter Vorsitzender Karl Haugg, VdK-Regionalgeschäftsführer Manfred Klusch, Therese Kreitmeier und Heike Weinzierl. −Foto: Vogl

Hög (PK) Über wichtige sozialpolitische Themen wie Rente, Pflege und Altersarmut sprach der Regionalgeschäftsführer des VdK-Kreisverbands Pfaffenhofen, Manfred Klusch, in der jüngsten Jahresversammlung des VdK-Ortsverbands Hög.

Außerdem konnte Vorsitzende Irene Weingartner einige langjährige Mitglieder ehren.

Es wurde schon viel erreicht, dennoch ist weiterhin viel zu tun - so lautet die Quintessenz des engagierten Vortrags von Manfred Klusch. Er berichtete zunächst über einige Erfolge: "Durch den unablässigen Druck des Sozialverbandes konnten wir zum Beispiel Verbesserungen in der Mütterrente und in der Erwerbsminderungsrente durchsetzen. " Ein weiterer Erfolg sei die Rückkehr zum paritätischen Beitragssatz der Krankenversicherung, so der Referent. Auch die Einführung der Brückenteilzeit oder des bayerischen Landespflegegeldes stellten wichtige sozialpolitische Reformen des vorigen Jahres dar.

Froh zeigte sich der Regionalgeschäftsführer auch darüber, "dass das Thema Altersarmut nun endlich in der öffentlichen Diskussion angekommen ist und als das große Problem, das es auch im reichen Bayern ist, wahrgenommen wird". In diesem Zusammenhang erwähnte Klusch auch das Thema Grundrente. Die begrüße der Verband ausdrücklich: "Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet haben und trotzdem nur eine niedrige Rente bekommen, zu unterstützen. "

Dabei kam Klusch auch auf das Thema Mindestlohn zu sprechen. Denn: "Würden alle Arbeitnehmer einen fairen Lohn beziehen, wäre eine Grundrente gar nicht notwendig. " Der VdK-Regionalgeschäftsführer rechnete vor, dass "ein Arbeitnehmer über 45 Jahre hinweg mindestens 12,63 Euro in der Stunde verdienen muss, damit seine Rentenanwartschaften über das Niveau der Grundsicherungsleistungen steigt". Der derzeitige Mindestlohn liege aber bei gerade einmal 9,19 Euro. Klusch: "Hier muss die Politik dringend ansetzen und den Mindestlohn auf über zwölf Euro erhöhen! "

Weitere Themen waren die Mütterrente, die Erweiterung der gesetzlichen Rente zu einer Erwerbstätigenversicherung, in die alle einzahlen, und eine bessere Absicherung für Erwerbsminderungsrentner. Auch das bisherige Hartz-IV-System bedürfe aus Sicht des VdK dringend einer Reform. Für den Vortrag gab es von den zahlreichen Anwesenden viel Applaus.

Vorsitzende Irene Weingartner ehrte dann langjährige Mitglieder. Zehn Jahre beim VdK sind Johann Ertlmeier, Franz Schwaiger sowie Heike Weinzierl. 25 Jahre gehört Therese Kreitmeier dem Ortsverband an. Stephan Hofstetter wurde in Abwesenheit für zehnjährige Mitgliedschaft geehrt. Als neue Beisitzerin wurde Petra Stock-Lippert begrüßt , die die Nachfolge von Therese Kreitmeier antritt. Die Anwesenden gedachten außerdem der verstorbenen Mitglieder. Aktuell hat der VdK-Ortsverband Hög 129 Mitglieder - Tendenz steigend.

Verena Vogl