Vom Wohnheim in die Dreier-WG

02.10.2006 | Stand 03.12.2020, 7:29 Uhr

Ingolstadt (DK) In wenigen Wochen ziehen viele Erstsemester in eine fremde Stadt, beziehen ihre erste Bude, betreten das erste Mal einen Hörsaal . . . Fünf gestandene Studenten aus Ingolstadt geben für den Semesterstart gute Ratschläge.

Stefanie Schweiger (22) studiert an der Uni Passau im sechsten Semester Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien (KuWi), Matthias Schebitz (24) im achten Semester Medizin an der TU München, Christian Kornprobst (21) im fünften Semester Fahrzeug- und Motorentechnik an der TU München, Monika Rucker (23) im siebten Semester Lehramt fürs Gymnasium in Bayreuth und Alexander Böheim (21) im dritten Semester Lehramt Gymnasium (Sport und Latein) in Regensburg. Sie sind nicht nur von zu Hause ausgezogen, sondern teilweise auch an ihrem Studienort umgezogen oder haben die Uni gewechselt. Stefanie Schweiger hatte ein Zimmer mit eigenem Bad und Balkon für 170 Euro Miete in einem Wohnheim und zieht jetzt nach einem Jahr in Frankreich für 230 Euro in eine Dreier-WG in die Stadtmitte. Matthias Schebitz bewohnt 16 Quadratmeter in einem Wohnheim für 230 Euro (alles inclusive). Das ist günstig für München, meint er: "Auf dem freien Wohnungsmarkt zahlt man das Doppelte." Genau das schreckt Christian Kornprobst ab. Er pendelt dreimal in der Woche von Ingolstadt nach München und teilt sich die Spritkosten mit vier anderen Kommilitonen. Auf 50 Euro kommt jeder im Monat.

Monika Rucker zog aus einer Zweier-WG in Bayreuth in ein Appartement in einem Wohnheim: 15 Quadratmeter mit Küche, Bad und Internetanschluss für 180 Euro. Die Drei finden ein Zimmer in einem Studentenwohnheim, das man meist nur mit Wartezeit bekommt, als sehr vorteilhaft: "Man hat sofort Kontakt zu anderen Studenten." Nachteil: Manchen ist es zu laut. Die müssen zum Lernen dann in die Bibliothek ausweichen. Alexander Böheim wechselt von der eher beschaulichen Uni in Eichstätt nach Regensburg in eine Dreier-WG. Für insgesamt 90 Quadratmeter zahlt er 270 Euro Miete warm. Böheim: "Wenn man sein Studium in Ruhe straff durchziehen will, ist man in Eichstätt genau richtig. In Regensburg ist eben mehr los." Er hat seine Wohnung über einen Makler gefunden und kann das nur empfehlen. Die 400 Euro für jeden WG-Bewohner haben sich gelohnt. Für Matthias Schebitz ist das Geldverschwendung. Schließlich hingen am "Schwarzen Brett" an der Uni genügend Mietangebote. Einig waren sie sich, dass die Entfernung zur Hochschule kurz sein sollte, auch wenn die Wohnungen am Stadtrand etwas günstiger sind.

Die jungen Leute genießen jetzt schon ihre Unabhängigkeit und Freiheit, sind aber froh, wenn sie auch finanziell nicht mehr von ihren Eltern abhängig sind. Monika Rucker muss von ihren 500 Euro im Monat alles bezahlen und packt schon mal ihr Gespartes an, für Christian Kornprobst ist es selbstverständlich, dass er in den Semesterferien jobbt, Steffi Schweigers Budget von 500 Euro wurde wegen der höheren Miete auf 600 Euro aufgestockt, Alexander Böheim möchte mit 400 bis 500 Euro auskommen, und Matthias Schebitz bekommt den Höchstsatz von 650 Euro monatlich, weil München, so der Medizinstudent, "einfach ein teures Pflaster ist." Sie alle raten den Erstsemestern allerdings ab, während des Semesters zu jobben, weil man sich am Anfang ganz auf das Studium konzentrieren sollte.

W eitere Ratschläge

n Von Anfang an mitlernen, um den Faden nicht zu verlieren.

n Fragen und Probleme nicht auf die lange Bank schieben, sondern gleich ein älteres Semester oder den Prof fragen.

n Die Einführungswochen unbedingt nutzen.

n Nicht nur Fast Food essen, sondern sich auch selber mal etwas kochen (bei den Fünf sind Nudeln der Favorit).

n Sportangebot an der Uni nutzen, das fördert nicht nur die gute Figur, sondern auch die Kontakte.

n Die Studentenzeit bei allem Lernen auch genießen.