VOM VERBOT ZU ÜBER 1 MILLION MITGLIEDERN

20.11.2020 | Stand 30.11.2020, 13:05 Uhr

"Es gibt Sportarten, in denen wir die Frau nicht als Sportausübende treffen, weil ihre Eigenarten nicht dem Wesen der Frau entsprechen.

Zu hart (. . . ) wird um den leistungskrönenden Sieg gerungen, oder zu gross sind die Anstrengungen, die in diesen Sportkämpfen an den Körper gestellt werden müssen, als dass die Frau sie als Durchschnittsleistung je erreichen könnte. " Mit diesen Worten hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) im Jahr 1936 deutschen Frauen das Fußballspielen untersagt. Bis 1970 hielt sich das Verbot, dann knickte auch der Verband ein. Immer mehr Frauen wollten gegen den Ball treten, die Mitgliedszahlen schnellten nach oben. Es folgte die erste Frauen-Bundesliga-Saison (73/74), 1974 wählten Zuschauer der ARD-Sportschau mit Bärbel Wohlleben erstmals den Treffer einer Frau zum "Tor des Monats". Und zur Saison 80/81 wird zum ersten Mal ein DFB-Pokalsieger der Frauen ermittelt.

Für einen der größten Meilensteine im deutschen Frauenfußball sorgte dann die EM 1989 im eigenen Land. Das Halbfinalspiel zwischen Deutschland und Italien ist das erste Frauenfußballspiel, das live im deutschen Fernsehen übertragen wurde. Ganze vier Millionen Zuschauer zog diese Partie an einem Werktag vor die Bildschirme. Heute verzeichnet der DFB über eine Million weibliche Mitglieder, die Frauen-Bundesliga war im Pay-TV zu sehen und von der WM 2019 zeigten ARD und ZDF alle 52 Partien im TV oder Live-Stream.

bts