Roth/Hilpoltstein
Vom Sandrasen bis zur Keulenschrecke

Erfolgreicher Natur- und Artenschutz des Landkreises - Exkursion zeigt wichtige Errungenschaften

05.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:32 Uhr
Thomas Weimert (links) zeigt die Erfolge des Naturschutzfonds. An der Führung beteiligen sich Ruppert Zeiner vom LBV, Thorsten Schöttner der Sparkasse, Karl-Heinz Donth vom BN, Jörg Pfaffenritter vom Landratsamt und Maximilian Schneider vom BBV. −Foto: lra

Roth/Hilpoltstein (HK) Feuchtwiesen, Sandrasen, Streuobstwiesen - das sind die wertvollen Lebensräume, um die sich der Naturschutzfonds des Landkreises Roth seit nunmehr 34 Jahren kümmert. Jetzt konnten sich einige Gäste Erfolge dieser Maßnahmen aus nächster Nähe ansehen.

Welche Flächen angekauft werden, welche sich für die Pacht eignen und wo Entwicklungspotentiale vorhanden sind, damit beschäftigen sich aktiv die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Naturschutzfonds. Einmal im Jahr trifft man sich zu einer Exkursion, um neue Flächen zu begutachten oder auch den Erfolg langfristiger Pflegemaßnahmen zu kontrollieren. Vertreter der Sparkasse Mittelfranken-Süd, des Landesbundes für Vogelschutz (LBV), des Bund Naturschutz in Bayern (BN) sowie des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) ließen sich bei einem solchen Ausflug von Thomas Weimert von der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Roth über Streuobstwiesen, Großseggenriede und Hutungsflächen führen und vom Erfolg der Maßnahmen berichten.

Seit 1984 werden hochwertige Freiflächen ganz individuell gepflegt, gemäht oder zurückgeschnitten, zum Teil in sehr unwegsamem Gelände. Viele der Wiesen sind feucht bis nass, liegen an steilen Hängen und sind daher nur schwer zu bewirtschaften. Und genau an diesen Standorten finden sich Arten, die auf intensiv genutzten Flächen nicht überleben könnten: Vom Alpenleinblatt, das außer in Franken, wie der Name schon sagt , sonst nur im Alpenraum zu finden ist, bis hin zur Gefleckten Keulenschrecke, die schon auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten steht. Auch der Wendehals, das Mädesüß oder der Kirschprachtkäfer fühlen sich hier wohl. Arten- und blütenreiche Wiesen stellen nicht zuletzt eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten dar.

Der Naturschutzfonds des Landkreises Roth betreut und pflegt aktuell rund 87 Hektar Biotopflächen und erhält somit den Lebensraum für zahlreiche seltene Arten. Hierfür werden die Flächen langfristig gepachtet oder auch gekauft. Finanziert wird der Naturschutzfonds über die Sparkasse Mittelfranken-Süd sowie durch den Landkreis selbst.

Der Erhalt und die Pflege der Flächen wären ohne die Hilfe von zuverlässigen Partnern wie den örtlichen Landwirten nicht denkbar. Sie sorgen in enger Zusammenarbeit mit Thomas Weimert und dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken dafür, dass die Flächen sich im Sinne des Natur- und Artenschutzes entwickeln können.

Die Besucher lobten einhellig,, dass der Naturschutzfonds ein wichtiges Instrument zum Erhalt und zur Entwicklung wertvoller Lebensräume im Landkreis darstellt, den es weiterhin in guter Zusammenarbeit fortzuführen gilt.