Vom Rohling zur Skulptur

16.06.2008 | Stand 03.12.2020, 5:50 Uhr

Beim Holzbildhauersymposium auf dem Gelände des Finanzamts: Die "Figura Vitae" von Eva Nemetz. - Foto: Mayr

Pfaffenhofen (myb) Wer sich nicht von den Launen des Wetters abhalten ließ, konnte am Wochenende die sieben Skulpturen erstmals besichtigen, die während der letzten Woche auf dem Gelände des Finanzamts entstanden sind.

Die Künstler Rita Wesiak, Verena Waldmüller, Verena Stieger, Eva Nemetz, Sebastian Omatsch, Ernst Hingerl, Ifeanyi Okolo und Peter Trapp nutzten die Zeit, ihre Ideen zum Thema "Panta rhei – alles fließt" umzusetzen. Zum leichteren Verständnis erklärten einige Künstler ihre Werke dem Publikum. Eva Nemetz, tätig in Regensburg, hat das Thema in mehrfacher Hinsicht aufgegriffen. Ihre "Figura Vitae" zeigt einen Mann in den besten Jahren, der ein Kind hält und gleichzeitig über einer älteren Frau steht. Es gibt keine Hauptansicht, ihre Darstellung ist rundum gearbeitet. Die Figuren bleiben gesichtslos und somit auf jeden Menschen übertragbar. Der Schmetterling auf der Hand des Kindes symbolisiert die unsterbliche Seele. Auch der in Regensburg lebende Bildhauer Ernst Hingerl verarbeitet den Gedanken der Lebensalter. Mit buntem Plexiglas in den Farben gelb, rot, grün und blau führt er den Betrachter von der Kindheit über Kraftströme der Liebe zur Reife und letztendlich in den sphärischen Bereich des Himmels.

Der Nigerianer Ifeanyi Christian Okolo schuf aus selbst mitgebrachtem Kirschholz zwei Stelen. Beide symbolisieren die Ufer des Lebensstroms, an dem die Menschen teilhaben. Der studierte Bildhauer befasst sich bereits seit zwölf Jahren mit der Thema "Kreislauf des Lebens" und hat dazu bereits eine Vielzahl von Arbeiten erstellt, die er am liebsten selber sprechen lässt.

Abschließend wurde das Publikum aufgefordert, eine Wertung der Arbeiten vorzunehmen, was sicherlich keine einfache Aufgabe war. Einen herzlichen Dank an alle Helfer und Sponsoren richtete Franz Peter, Initiator des Holzbildhauer-Symposiums, besonders an Wilfried Gerling, Vorsitzender der Hallertauer Volksbank, Josef Lang, Leiter des Finanzamts, und an den ehemaligen Kulturreferenten Hellmuth Inderwies, ohne deren Einsatz dieses Projekt nicht zustande gekommen wäre.