Vom Leid zur Hoffnung

05.04.2009 | Stand 03.12.2020, 5:03 Uhr

Ernste Ansichten: Pfarrer Jürgen Konert und Ursula Klobe nehmen die Bilder Frank Vaders’ unter die Lupe. - Fotos: Wilcke

Thalmässing (HK) Noch nie wurde die Ostergeschichte in Thalmässing so deutlich in Bildern festgehalten: Passend zur Karwoche gastiert derzeit im Thalmässinger Bunker die Ausstellung "Vom Leid zur Traurigkeit zu Hoffnung und Lebensfreude" mit Bildern von Frank Vaders und Dagmar Ridky.

"Es ist eine Premiere, dass wir unseren Bunker für eine Kunstausstellung der Galerie Kannegiesser zur Verfügung stellen. Ich freue mich sehr, dass hier Kunst und Kirche zusammenwirken", sagt der Thalmässinger Pfarrer Jürgen Konert.

Vaders dunkle Werke thematisieren Schmerz und Trauer. Es ist der Leidensweg der Christen von der Kreuzigung bis zur Wiederauferstehung. Genau diese Hoffnung zur Wiederauferstehung am Ostersonntag spiegelt sich in Dagmar Ridkys Bildern wieder. Es sind vor allem lachende, freundliche Gesichter unterschiedlichster Menschen, die sie porträtiert. "Man kann die Ausstellung mit dem Heilgang zu Ostern vergleichen. Beginnend bei Vaders ernsten Bildern und den anschließend Heil bringenden Bildern Ridkys, ist die Ausstellung der christlichen Geschichte ähnlich", erklärt die Galeristin Heidrun Kannegiesser aus Heroldsberg.

"Was wollen diese Augen sagen", steht unter einem der neusten Werke Vaders von 2008. Obwohl der darauf abgebildete Mensch nur leicht schemenhaft und mit tristen Farben angezeichnet ist, stechen seine prägnanten Augen hervor. Der Betrachter gerät bei diesen Augen stets ins Nachdenken.

Vaders verarbeitet in seinen Bildern auch eigene Erfahrungen, wie etwa in seinem Werk "Köpfe in orange" von 1994. Auf den ersten Blick stoßen die orangefarbenen Köpfe ohne Mund den Betrachter ab. Es entstand nach einen Aufenthalt in New York, bei dem die Gewalt der Stadt den Maler mundtot machte.

Eine ganz andere Atmosphäre umgibt die Bilder von Dagmar Ridky. Sie präsentiert ihre großformatigen Bilder in warmen Licht, mit ruhiger Musik und im Kerzenschein. Ohne technische Hilfsmittel, wie etwa Projektoren, porträtiert sie Menschen aus der ganzen Welt in Acryl. "Mädchen aus Namibia" zeigt ein Mädchen vom Nomadenstamm der Himba. Sie lacht vergnügt und unweigerlich huscht beim Betrachter ebenfalls ein Lächeln über den Mund. Ridky malt einfache Menschen dieser Welt, die mit und in der Natur leben. Die Botschaft ihrer Bilder lautet: Loslassen. Ihre abgebildeten Menschen leben ohne materielle Werte und besitzen dennoch inneren Reichtum. Es sind Motive von außergewöhnlicher Intensität auf gewaltig großen Leinwänden.

Gerade zu Ostern ergibt sich vielleicht die Gelegenheit die Werke der freischaffenden Maler Frank Vaders und Dagmar Ridky zu bestaunen. Viele der ausgestellten Gemälde stammen aus Privatbesitz und sind deshalb nur selten zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung Montag bis Freitag (außer dienstags) von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Ausstellungsende ist der 27. April.