Altmannstein
Vom Kanalnetz bis zu den Kindergartenanbauten

Bürgermeister Norbert Hummel informiert die CSU-Ortsverbandsmitglieder über laufende und abgeschlossene Projekte in der Marktgemeinde

27.11.2020 | Stand 02.12.2020, 3:33 Uhr
Bürgermeister Norbert Hummel und Ortsvorsitzender Hans Kuffer informierten die CSU-Mitglieder in der Online-Sitzung. −Foto: CSU/PW

Altmannstein - Nach Alexander Anetsbergers Video-Vortrag hielt Altmannsteins Bürgermeister Norbert Hummel einen Bericht über laufende und abgeschlossene Projekte in der Marktgemeinde.

 

Hier ein Überblick über die wichtigsten Themen:

? Sanierung Mehrzweckhalle: Laut Hummel ist die Sanierung der Mehrzweckhalle so gut wie abgeschlossen. Der Kostenaufwand betrage insgesamt rund 1,9 Millionen Euro. Damit liegt man deutlich über der ersten Kostenschätzung im März 2019. Damals war von 1,1 Millionen Euro die Rede. Noch ausstehend sei das Brandschutzgutachten II. Dieses soll bis Januar erteilt sein. Auch die Technik für die Beschattung der Halle müsse 2021 noch eingebaut werden.

? Kindergartenanbauten: Bei den Kindergartenanbauten gab es laut Hummel "eine unliebsame Überraschung". Für die beiden Erweiterungen lag die Kostenschätzung eigentlich bei 2,9 Millionen Euro. Doch dann kam das böse Erwachen: "Wir haben die Baumeisterarbeiten ausgeschrieben und waren um 49 und 43 Prozent über der Kostenschätzung. " Daraufhin habe der Bürgermeister die Ausschreibung gestoppt und das Ingenieurbüro gebeten, diesen signifikanten Unterschied zu erläutern. Anscheinend sei ein Fehler bei der Berechnung der Kosten entstanden. Jetzt müsse die Kostenberechnung noch einmal aktualisiert werden. Wenn hier eine große Abweichung bestehe, möchte Hummel noch einmal Kontakt zur Regierung von Oberbayern aufnehmen. Erst danach könne die Ausschreibung von Neuem starten.

? Pondorfer Schule: Wie Hummel erläuterte, liegen die Kosten für die Generalsanierung der Pondorfer Schule geschätzt bei 2,8 Millionen Euro. Baubeginn ist für Februar 2021 geplant. Es werden während der Maßnahme bei der Schule Container aufgestellt, in denen zwei Klassen temporär unterkommen. Dort stünden auch Sanitäranlagen bereit. Die Bauzeit betrage gut zwei Jahre. "Ich rechne mit einer Förderung von bis zu 50 Prozent", so Hummel.

? Photovoltaik-Anlagen: Die Marktgemeinde möchte in Zukunft mehrere Flächen für Solarparks ausweisen. Deshalb ist laut Hummel vor rund sechs Monaten eine Firma damit beauftragt worden zu untersuchen, welche Gebiete in der Gemeinde für PV-Anlagen geeignet sind. Verteilt über das gesamte Gemeindegebiet gebe es 600 Hektar Flächen, die für PV-Anlagen infrage kämen, da sie den festgelegten Kriterien der Gemeinde standhalten - zum Beispiel weil sie mindestens 250 Meter vom Ort weg oder vom Ort aus nicht einsehbar sind. Generell hat die Gemeinde festgelegt, maximal 110 Hektar für Freiflächenphotovoltaik-Anlagen auszuweisen. Derzeit liegen 20 Anträge von Grundstücksbesitzern vor, die ihre Flächen zur Verfügung stellen wollen. Die beauftragte Firma wird in der Marktratssitzung am kommenden Mittwoch die Ergebnisse der Untersuchung vorstellen. Danach könne das Gremium entscheiden, auf welchen Flächen Photovoltaik-Anlagen entstehen dürfen. "Ich hoffe, der Marktrat steht dahinter und wir können 110 Hektar ausweisen. Das wäre unser Beitrag zur Energiewende", so der Rathauschef.

? Freibad: Das Altmannsteiner Freibad ist sanierungsbedürftig. Deshalb hat sich die Marktgemeinde für ein Förderprogramm beworben, das der Bund aufgelegt hat. "Ich bin hoffnungsvoll, dass wir berücksichtigt werden", sagte Hummel. Sollte das jedoch nicht der Fall sein, müsse überlegt werden, wie es weitergeht. Von der Technik her könne das Bad noch zwei bis vier Jahre betrieben werden, wenn am Anfang des Jahres immer mal wieder Geld hineingesteckt werde. Letztendlich könne man die Sanierung jedoch nicht auf die lange Bank schieben. Die Freizeitstätte sei in die Jahre gekommen - die Wärmepumpe sei veraltet, genauso wie die Maschinen im Technikraum. Auch der Beckenkopf um das Bad herum ist in einem schlechten Zustand. "Eine Sanierung wäre auf jeden Fall notwendig", so Hummel.

Mit einem Ingenieurbüro habe die Marktgemeinde bereits ein Konzept erstellt, das die Instandsetzung des Bads in drei Schritten vorsieht: Im ersten Jahr soll die Technik ausgetauscht werden, im zweiten das Schwimmbecken mit Rutsche, im dritten sind alle anderen Anlagen dran - zum Beispiel die Umkleiden und die Sanitäreinrichtungen. Geplant sei, dass in diesen Jahren jeweils im September mit den Arbeiten begonnen wird, und die Badesaison dafür um zwei Wochen zu verkürzen. Die Sanierungsarbeiten sollen jeweils von September bis Mai laufen, sodass den Saisonöffnungen nichts im Weg steht.

Außerdem informierte Hummel die CSU-Mitglieder darüber, dass im Freibad eine Kneippanlage entstehen soll. Möglich gemacht habe das ein kurzfristig aufgelegtes Förderprogramm.

? GEK: Die Coronapandemie hat auch den Zeitplan beim Gemeindeentwicklungskonzept durcheinandergebracht. Wie Hummel berichtete, konnten die Workshops erst im September/Oktober stattfinden. Jetzt gehe es an die Ausarbeitung von Konzepten durch das Ingenieurbüro. Hummel stellte klar, dass die Gemeinde für die Umsetzung einen langen Atem brauche. "Das Gemeindeentwicklungskonzept ist auf 15 Jahre angelegt. " Eines der wichtigsten Themen, die im Rahmen des GEKs verwirklicht werden müssen, ist die Verbesserung des Hochwasserschutzes. Im Rahmen des GEKs soll auch der Bau von Dorfgemeinschaftshäusern in kleineren Orten wie Breitenhill, Megmannsdorf oder Schwabstetten vorangebracht werden. Hummel könne sich vorstellen, dass eine Hütte wie die des Waldkindergartens eine Möglichkeit wäre, um einen Aufenthaltsraum für Bürger zu schaffen.

? Wasserrechtliche Erlaubnis: Die wasserrechtliche Erlaubnis für den Betrieb der Kläranlage und der Regenrückhaltebecken ist 2019 für die Marktgemeinde ausgelaufen. Deshalb habe man ein Ingenieurbüro damit beauftragt, eine Schmutzfrachtberechnung zu erstellen, um die wasserrechtliche Erlaubnis beim Wasserwirtschaftsamt beantragen zu können. Doch um diese zu bekommen, müsse an einigen Stellen in der Marktgemeinde nachgebessert werden - zum Beispiel sei es notwendig, in Sandersdorf ein kleines Regenrückhaltebecken zu bauen, weil das derzeit bestehende nicht groß genug ist. Außerdem müsse in Steinsdorf und Mendorf im Bereich der Regenrückhaltebecken eine Bodenaufbesserung vonstattengehen. Dazu sei es erforderlich, die Zuleitung zur Kläranlage neu zu bauen, da diese in einem schlechten Zustand sei. Darüber hinaus sei es notwendig, an der Kläranlage ein weiteres Regenrückhaltebecken zu bauen, um das Regenwasser aufhalten zu können. An der Kläranlage selbst müsse hingegen nichts erneuert werden. Die aufgezählten Maßnahmen kosten die Gemeinde mehr als zwei Millionen Euro. In diesem Betrag ist jedoch nicht die Kanalnetzsanierung mit dabei. Wie Hummel erläuterte, seien in der vergangenen Zeit 36 Kilometer Kanalleitungen mit einer Kamera befahren worden, um herauszufinden, wo Schäden vorhanden sind. Die Kanalüberprüfung habe erst einmal im östlichen Teil der Marktgemeinde stattgefunden. Die Auswertung soll demnächst stattfinden. 2021 werde dann das Kanalnetz im westlichen Teil der Gemeinde auf Schäden überprüft.

Nach Hummels Vortrag ergriff noch einmal Hans Kuffer das Wort. Er kündigte an, dass 2021 im Rahmen einer Jahresversammlung die Neuwahl des Vorstandsteams des Ortsverbands anstehe. Diese ist für den 17. Januar angesetzt. "Ob das Ganze stattfinden kann, kann ich heute noch nicht sagen", sagte Kuffer angesichts der Coronalage. Auch den Bundestagswahlkampf hat er im Blick. Er habe schon mit Reinhard Brandl vereinbart, dass der CSU-Bundestagsabgeordnete einmal der Gemeinde einen Besuch abstattet.

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