Münchsmünster
Vom Gully verschluckt

13.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:41 Uhr

Münchsmünster (las) Gerade einmal elf Zentimeter misst der Teichmolch - ein kleiner Schwanzlurch - in der Länge.

Das Tier, das in Deutschland besonders geschützt und in Österreich und der Schweiz sogar vom Aussterben bedroht ist, kommt in einigen Teilen Deutschlands noch regelmäßig vor. Einige Exemplare leben beispielsweise in der Katzau nahe Münchsmünster.

Die Oberseite der Lurche des Jahres 2010 ist glatthäutig und von gelbbrauner bis schwarzgrauer Färbung. Die Männchen haben darauf - insbesondere zur Paarungszeit auffällig - grobe, rundliche, dunkle Punkte. Bei beiden Geschlechtern verlaufen abwechselnd helle und dunkle Streifen an den Kopfseiten (daher auch der landläufige Name Streifenmolch). Die Bauchseite ist in der Mitte orange, zu den Seiten heller werdend und ebenfalls mit dunkler Fleckung versehen - bei den Männchen sind dies große Punkte, bei den Weibchen feine Tüpfel.

Teichmolche sind mit mehreren Unterarten in fast ganz Europa sowie im nordwestlichen Vorderasien verbreitet. Ausgenommen sind im europäischen Bereich nur der hohe Norden und der Südwesten. In Deutschland trifft man sie fast überall - wenn auch in sehr unterschiedlicher Zahl - an, schwerpunktmäßig aber in den tieferen Lagen.

Trotz der insgesamt noch vergleichsweise guten Bestandssituation des Teichmolches kommt es zu lokalen Verlusten durch Gewässerzerstörung oder -verschmutzung, durch künstlichen Fischbesatz in Kleingewässern, durch Rodung von Hecken und Feldgehölzen, durch Straßenverkehr, durch Baumaßnahmen und beispielsweise durch Kellerfenster-Lichtschächte und Straßengullys, die als Fallen wirken, aus denen die Amphibien nicht wieder herausfinden.