Vom Bayern-Fan zum bayerischen Meister

07.12.2008 | Stand 03.12.2020, 5:22 Uhr

Hochbetrieb in der Hilpoltsteiner Stadthalle: Diese bayerische Meisterschaft ist für die veranstaltende Tischtennisabteilung des TV Hilpoltstein das größte Turnier in ihrer Geschichte. - Foto: Tschapka

Hilpoltstein (jom) Mit einer Sensation ist die 10. bayerische Tischtennis-Meisterschaft der B-, C- und D-Klasse am gestrigen Sonntag in der Hilpoltsteiner Stadthalle zu Ende gegangen. Als Nachrücker erkämpfte sich Pascal Schackot vom FC Schwand den Titel in der B-Klasse und qualifizierte sich für die deutsche Meisterschaft im Juni 2009 in Kassel. "Ein verrücktes Wochenende", sagte Schackot nach der Siegerehrung am Sonntagnachmittag.

44 Stunden zuvor stand der 25-jährige Schwanstettener nämlich noch nichtsahnend mit den Weinsfelder Bayernfreunden im Fanblock der Allianz-Arena und fieberte dem Bundesliga-Topspiel zwischen dem FC Bayern und der TSG Hoffenheim entgegen. An einen Start bei der bayerischen Tischtennis-Meisterschaft in Hilpoltstein verschwendete er am Freitagabend keinen Gedanken – bis ihn mitten im Spiel eine SMS seines Vereinskameraden Tobias Weidner erreichte.

Weidner, der Spitzenspieler des FC Schwand, der sich bei den Qualifikationsturnieren auf Kreis- und Bezirksebene im Gegensatz zu Schackot die nötigen Punkte für den Start bei der bayerischen Meisterschaft geholt hatte, erfuhr am Freitagabend, dass sich ein Konkurrent in der B-Klasse verletzt und beim Veranstalter abgesagt hatte. "Da habe ich mir schon Hoffnungen gemacht, dass ich spielen darf", sagte Schackot, der kurz vor Spielbeginn am Samstagvormittag in die Hilpoltsteiner Stadthalle kam.

Allerdings machten sich vier weitere B-Klassen-Spieler, die als Betreuer zur bayerischen Meisterschaft mitgefahren waren, ebenfalls Hoffnungen auf den frei gewordenen Startplatz, über den letztlich das Los entscheiden musste. Schackot hatte das Glück und durfte sich die Startnummer 32 auf sein Trikot heften. Gleichzeitig hatte er jedoch das Pech, dass er in der Gruppe seines Vereinskameraden Tobias Weidner landete und gleich im ersten Spiel gegen seinen Doppelpartner antreten musste.

Hinzu kam, dass Pascal Schackot mit den Weinsfelder Bayernfreunden ausgiebig den 2:1-Sieg gegen Hoffenheim gefeiert hatte. "Deshalb war ich am Samstagfrüh noch gar nicht richtig fit", verriet der Schwanstettener, der gegen seinen Teamkameraden Tobias Weidner trotzdem in fünf Sätzen gewann. Und selbst nach einer Viersatzniederlage im zweiten Spiel gegen Dirk Mascher (SpVgg Thalkirchen) schaffte Schackot mit einem Viersatzsieg im dritten Gruppenspiel gegen Vitalij Irschewski (DJK Weiden) den Sprung in die Hauptrunde. Im Gegensatz zu Tobias Weidner, der ebenfalls gegen Mascher verlor und gegen Irschewski gewann. Als Gruppendritter schied er schließlich aus und spielte fortan die Rolle des Betreuers, die ursprünglich Schackot für Weidner übernehmen wollte.

In der Hauptrunde gab es für Schackot dann kein Halten mehr: Mit zwei glatten Dreisatzsiegen und einem Fünfsatzsieg gegen Alexander Schmid (SV Essenbach) zog die Nummer zwei des FC Schwand ins Endspiel ein und setzte sich auch hier mit 3:1 Sätzen gegen Manfred Pielmeier-Güll von der SpVgg Erdweg durch. "Das war der Kracher dieses Wochenendes", lobte Bernd Beringer, Tischtennis-Abteilungsleiter des TV Hilpoltstein, die Leistung von Pascal Schackot bei der Siegerehrung.

Wesentlich weniger Erfolg hatte Lokalmatadorin Irmi Griebsch, die in der Damen-B-Klasse mit drei Niederlagen in der Vorrunde gescheitert war. Nicht besser erging es Anna Adler vom TSV Kleinschwarzenlohe in der Damen-C-Klasse und Andreas Miltner vom TSV Wolkersdorf in der Herren-D-Klasse.