Hilpoltstein
Vom alten "Kracher" bis zur modernen Drehleiter

Freiwillige Feuerwehr Hilpoltstein präsentiert sich beim Tag der offenen Tür Löschvorführung statt Spritztour

29.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:03 Uhr

Wasser marsch im Hof der Hilpoltsteiner Feuerwehr: Bei einem Spritzwettbewerb können die Kinder ihr Geschick testen. - Foto: Unterburger

Hilpoltstein (ub) Trotz vieler anderer Veranstaltungen an diesem Sonntag und trotz des herrlichen Badewetters sind die Menschen in Scharen zum Tag der offenen Tür bei der Freiwilligen Feuerwehr Hilpoltstein geströmt. Schattige Plätze waren aber auch hier heiß begehrt, knallte die Sonne doch unbarmherzig auf den Feuerwehrplatz in der Badstraße.

"Die Stützpunktfeuerwehr Hilpoltstein hat derzeit rund 130 Mitglieder, 75 davon sind aktive Mitglieder, dazu kommen 22 Jugendliche bei der Jugendfeuerwehr", erklärte Kommandant Jürgen Flierl beim Rundgang über das Gelände. "Im ganzen Brandbezirk haben wir 18 Ortsteilfeuerwehren mit über 700 Mitgliedern", ergänzte der Vorsitzende des Hilpoltsteiner Feuerwehrvereins, Michael Schneider.

Mit dem Tag der offenen Tür will die Stützpunktfeuerwehr nicht zuletzt neue Mitglieder werben. "Außerdem wollen wir natürlich zeigen, über welche Geräte und Fahrzeuge wir verfügen", sagte Flierl. "Und wenn es spezielle Fragen zur Feuerwehr, zur Ausrüstung oder zum Brandschutz gibt, wollen wir diese Fragen natürlich gerne beantworten."

Vor allem die Kleinen interessierten sich brennend dafür, wie es im Inneren eines Feuerwehrfahrzeuges aussieht. Eines der Fahrzeuge, das die Jungen und Mädchen in Augenschein nehmen konnten, ist schon etwas in die Jahre gekommen. "Kracher" nennen es die Hilpoltsteiner Feuerwehrler liebevoll. "Es ist bei uns und auch bei anderen Feuerwehren der Brauch, dass unsere Oldtimer einen Spitznamen bekommen", sagte einer der Floriansjünger lachend.

Das spektakulärste Gerät, das auf der Straße zum Stadtbad stand, war die große, ausgefahrene Drehleiter. Sie wiegt 16 Tonnen, eine Steighöhe von 30 Metern und eine Rettungshöhe von maximal 23 Metern. Die Drehleiter ist unter anderem beladen mit Atemschutzgeräten, einer Wärmebildkamera, einer Krankentragehalterung, Rettungswannen, einem Abseilgerät, einem Gerätesatz zur Absturzsicherung, einem Belüftungsgerät, einem Stromaggregat und Motorsägen.

Im großen Hof des Feuerwehrgeländes standen drei Löschgruppenfahrzeuge einträchtig nebeneinander. Gegenüber aufgestellt waren ein Kommando- und ein Einsatzleitwagen. Zu sehen war auch eine kleine Ausstellung, die eindrucksvoll zeigte, mit welchen Gegenständen die Feuerwehr in der Vergangenheit löschte. "Modenschau" nannten Michael Schneider und Jürgen Flierl die Ausstellung augenzwinkernd.

Auch an die Kleinen hatte die Feuerwehr gedacht. Sie konnten sich auf einer Hüpfburg austoben und bei einem Spritzwettbewerb ihr Geschick testen. Natürlich durften die Kinder die Fahrzeuge auch von Innen begutachten. Aus versicherungsrechtlichen Gründen - die älteren Fahrzeuge sind nicht mit Sicherheitsgurten ausgerüstet - verzichtete die Feuerwehr aber auch heuer darauf, mit den Kindern kleine Spritztouren durch die Stadt zu machen. Zu sehen gab es stattdessen eine Vorführung, wie man einen Zimmerbrand löscht.