Geisenfeld
Vom 10. bis 20. September "Voixfest light" in Geisenfeld

Wohl bis zu 900 Besucher zulässig - Heuer gehört auch ein Biergarten dazu

22.07.2021 | Stand 23.09.2023, 19:54 Uhr
Ob Volksfest oder "Voixfest light": Das Super-Hupferl ist von der Geisenfelder Wiesn nicht wegzudenken und wird wohl auch heuer die Beine der Fahrgäste hochwirbeln - wenn auch mit einem größeren Abstand zu einander als in Vor-Corona-Zeiten. −Foto: Archiv GZ

Geisenfeld - Ein Volksfest, wie man es bis 2019 kannte und liebte? Daran ist auch heuer pandemiebedingt noch nicht zu denken. Dass es aber wieder eine abgespeckte Ersatzveranstaltung geben soll, darin war sich der Volksfestausschuss in seiner jüngsten Sitzung einig. Wobei dieses "Voixfest" heuer nicht mehr gar so "light" werden soll wie 2020. So will man heuer den gesamten Volksfestplatz nutzen und in diesen auch einen Biergarten integrieren.

Termin für das diesjährige "Voixfest light" (so taufte man es im vergangenen Jahr) soll vom 10. bis zum 20. September sein. Soll deshalb, weil noch "nix fix" ist - alles hänge von der dann vorherrschenden Corona-Situation ab, betonte der fürs Volksfest im Rathaus zuständige Sachbearbeiter Michael Kuchenbuch. Es gebe derzeit für solche größeren Veranstaltungen keine generelle Genehmigung, sondern nur eine Art Duldung, wenn es die Situation zulasse, wobei das Landratsamt für die Einzelfallentscheidung zuständig sei.

Es gelte für die Stadt also, ein entsprechendes Hygienekonzept zu erarbeiten und dieses der Kreisbehörde zur Genehmigung vorzulegen, erläuterte Kuchenbuch dem Volkfestausschuss. Diesem gehören neben Bürgermeister Paul Weber (USB) noch Christian Alter und Siegfried Feulner (beide FW), Manfred Niebauer und Wolfgang Hollweck (beide USB) sowie Martin Lachermeier (CSU) an - wobei die zwei letztgenannten Räte dieses Mal entschuldigt waren.

Das "Voixfest" über elf Tage laufen zu lassen, habe sich 2020 bewährt, war man sich einig. Dies entzerre den Betrieb und federe für die Schausteller und Standbetreiber das Wetterrisiko ab. An den zwei Wochenenden soll es abends länger gehen als unter der Woche, die genauen Uhrzeiten will man in Absprache mit dem Landratsamt festlegen.

Falls sich Schausteller und Standlleute in ausreichender Zahl finden, will man heuer das gesamte Areal des Volksfestplatzes für die Wiesn light in Anspruch nehmen. Schließlich sei auf dem Gelände ja auch noch der Biergarten (siehe unten) zu integrieren, und es müssten die im Hygiene-Konzept festgesetzten Abstände eingehalten werden.

Und wie viele Besucher dürfen heuer auf den Platz? Das ist kompliziert. Stand jetzt, so Michael Kuchenbuch, dürfen bei "Veranstaltungen mit Volksfestcharakter" prinzipiell bis zu 1500 Personen aufs Gelände. Gleichzeitig gilt jedoch die Maßgabe, dass jedem Besucher mindestens zehn Quadratmeter zur Verfügung stehen müssen. Heißt für Geisenfeld: "Wir haben auf dem Volksfestplatz wohl so 10000 Quadratmeter nutzbare Fläche", erläuterte Kuchenbuch. Von dieser müssten dann noch die Flächen für die Fahrgeschäfte, die Stände und die sanitären Anlagen abgezogen werden, "so dass wir wohl unter dem Strich auf eine maximale - und von Sicherheitskräften zu kontrollierende - Besucherzahl von etwa 900 kommen werden". Ob geimpft oder genesen spielt nach den derzeit geltenden Vorgaben dabei keine Rolle, lässt das Landratsamt wissen. Und dies, obwohl das bis zum Geisenfelder Volksfest bei über 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland der Fall sein dürfte. In den sieben Wochen bis zum "Voixfest light" kann in Sachen Corona und Auflagen freilich noch viel passieren. In die eine oder in die andere Richtung.

Biergarten-Betrieb: Vergabe an einen Verein

Kein Festzelt, aber zumindest ein Biergarten soll heuer das Geisenfelder "Voixfest light" bereichern. Doch wie darf dieser gestaltet werden? Darf er zum Beispiel überdacht werden, um die Besucher vor Regen zu schützen? Bürgermeister Paul Weber bejahte dies in der Sitzung des Volksfestausschusses auf eine Anfrage hin. Seitenwände hingegen seien unzulässig, da mit diesen ein "Innenbereich" mit entsprechender Aerosol-Konzentration geschaffen würde. Vorgesehen ist, dass der Biergarten von einem Geisenfelder Verein betrieben wird. Natürlich, so Weber, habe man diesbezüglich im Vorfeld Kontakt mit Festwirt Burkhard Greiner aufgenommen, weil dieser ja eigentlich die vertragliche Zusage für das Geisenfelder Volksfest 2021 habe. Greiner habe jedoch aus verschiedenen Gründen abgewunken. Der Vertrag mit dem langjährigen Festwirt wurde vom Gremium auf das Volksfest 2022 ausgeweitet.

Vereine, die glauben, den Biergartenbetrieb stemmen zu können, haben die Möglichkeit, sich bei der Stadt bis Ende Juli zu bewerben. Wobei im Rathaus eine Bewerbung bereits vorliegt - die der Geisenfelder Feuerwehr. Im Volksfestausschuss war man sich zudem einig, dass politische Gruppierungen von einer Bewerbung ausgeschlossen sein sollen.

Die Vergabe des Biergartenbetriebes wird sich allein auf den Ausschank beziehen, einen Essensverkauf wird es hier nicht geben. Ein solcher, so war man sich einig, solle ausschließlich den Standbetreibern vorbehalten bleiben, denen man ja ebenfalls die Chance geben müsse, Umsätze zu erzielen. Was eine eventuelle musikalische Umrahmung des Betriebes angeht, so will man darüber mit der Stadtkapelle sprechen.

kog

Gerhard Kohlhuber