Erneut Unwetter angekündigt
Volle Keller und umgestürzte Bäume in Ostbayern und die Unwetterwarnungen reißen nicht ab - auch in der Region

09.07.2021 | Stand 17.07.2021, 3:33 Uhr
Bad Birnbach im Landkreis Rottal-Inn war besonders von den Unwettern betroffen. −Foto: vifogra

Bei den erwarteten Unwettern sind in Ostbayern am Donnerstag Keller vollgelaufen und Bäume auf Straßen gestürzt. Im Großen und Ganzen ging die Situation aber diesmal glimpflich aus. Für Freitag meldet der Deutsche Wetterdienst erneut Unwetter - auch in der Region.

Die Unwetterwarnungen reißen nicht ab. Nach einer stürmischen Nacht - besonders in Ostbayern - sind für Freitag die nächsten Unwetter angekündigt worden, auch hier in der Region.

Warnung vor Starkregen und Gewitter in der Region

Für den Vormittag meldete der Deutsche Wetterdienst starkes Gewitter für die Landkreise Kelheim, Pfaffenhofen und Eichstätt. Teilweise kamen bis zu 70 Liter pro Quadratmeter vom Himmel. Überstanden sind die Unwetter damit aber nicht.

Für den Landkreis Eichstätt wurde auch für den Nachmittag eine Warnung herausgegeben: Hier wird Platzregen erwartet, der auch zu Verkehrsbehinderungen führen könne. Wer draußen unterwegs ist, solle laut DWD besonders auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände achten.

Anstieg der Wasserstände im Kreis Kelheim erwartet

Das Landratsamt Kelheim warnt für Freitag und Samstag vor einem Anstieg der Wasserstände aufgrund des starken Niederschlags.
Nach aktueller Vorhersage wird am Pegel Neustadt a. d.Donau im Laufe des Freitags der Meldebeginn (450 Zentimeter) erreicht werden. Am Pegel Kelheim/Donau wird demnach die Meldestufe 1 in der Nacht auf Samstag erreicht. Der Hochwasserscheitel wird derzeit von Samstag auf Sonntag im Bereich der Meldestufe 2 erwartet. An den Pegeln der Abens wird aktuell nicht mit dem Erreichen von Meldestufe gerechnet.

Die aktuellen Pegelstände können jederzeit hier eingesehen werden.

Vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume in Ostbayern

Die Unwetternacht in Ostbayern hat für einige Einsätze gesorgt. Nach Angaben der Integrierten Leitstelle (ILS) Passau rückten die Einsatzkräfte in den umliegenden Landkreisen bis zum frühen Donnerstagabend 122 Mal zu Unwetter-Einsätzen aus. Am späten Abend sprach man bei den Einsatzzentralen der Polizeipräsidien Niederbayern und Oberbayern-Süd von einer "ruhigen Nacht" mit nur kleineren Einsätzen - kein Vergleich zu Starkregen und Sturm kürzlich in Landshut und Eggenfelden. Im Laufe der Nacht habe es nur eine Handvoll Einsätze in Niederbayern gegeben, berichtet die Einsatzzentrale am Freitagmorgen auf PNP-Nachfrage.

Sehen Sie hier die Bilder der vergangenen Unwetter in der Region:

Am häufigsten gingen am Donnerstag laut ILS Notrufe aus dem Landkreis Rottal-Inn ein (68), besonders Bad Birnbach bekam die Unwetter zu spüren. 42 der 68 Hilferufe kamen von dort. Es habe sich dabei überwiegend um Wasserschäden gehandelt, sagte ein Sprecher. Ein Mann habe zum Beispiel um Hilfe gebeten, weil sein Keller mit 1,6 Metern Wasser überflutet worden ist, andere wiederum hätten um Hilfe in Form von Sandsäcken oder anderen Barriere-Maßnahmen gebeten. Auch zahlreiche Bäume seien umgestürzt.

Wie groß der entstandene Schaden war, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen. "Die Kollegen von der Feuerwehr müssen das jetzt erst mal aufarbeiten." Die Aufräumarbeiten dauern noch an. Im Landkreis Freyung-Grafenau kam es am Donnerstag zu 35 Unwetter-Einsätzen, im Stadt und Landkreis Passau zu 19.

Kein außergewöhnliches Unwetter-Geschehen in Oberbayern

Das östliche Oberbayern blieb dieses mal offenbar verschont. Die Integrierte Leitstelle Traunstein, die für die Landkreise Traunstein, Berchtesgadener Land, Altötting und Mühldorf am Inn zuständig ist, berichtet am Donnerstagabend von keinem außergewöhnlichen Unwetter-Geschehen. Lediglich in Burghausen sorgten Sturmfront und größere Regenmengen für mehrere Feuerwehr-Einsätze. Die Einsatzzentrale Oberbayern berichtet am Freitagmorgen auf Nachfrage, dass es in der Nacht nicht mehr zu größeren Einsätzen gekommen ist.

Vor allem Landkreis Cham in der Oberpfalz betroffen

In der Oberpfalz hat es am Donnerstag vor allem den Landkreis Cham getroffen, wie der Kreisbrandinspektor des Landkreises auf Nachfrage bestätigt. Dort waren es rund 50 Einsätze. Im Landkreis waren Bad Kötzting, Grafenwiesen und Eschlkam im Fokus des Einsatzgeschehens. Auch dort wurden Keller überflutet, Bäume und Äste stürzten auf die Fahrbahn. In Regensburg hingegen war es laut einem Sprecher ruhig. Am Freitagmorgen berichtet die Einsatzzentrale Oberpfalz noch von vereinzelten vollgelaufenen Kellern im Bereich Bad Kötzting und Cham.

dpa/ tka/ els / ce / cpl