Neuburg
Volkstheater plant großen Neubau

Noch steht das Projekt ganz am Anfang - Bauausschuss segnet in nicht öffentlicher Sitzung Bauvoranfrage zu Stellplätzen ab

04.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:13 Uhr
Direkt neben Juliusbräu könnte ein Theater entstehen, das Platz für 400 Gäste, Gastronomie sowie viele weitere Räume bietet (Gebäude im Vordergrund des Modells). Daneben stellen sich die Planer einen Biergarten vor. −Foto: Volkstheater

Neuburg - Mitten in der Corona-Pandemie plant das Neuburger Volkstheater Großes: ein neues Theater, das direkt neben Juliusbräu entstehen könnte.

In nichtöffentlicher Sitzung des Bauausschusses stellte Architekt und Stadtheimatpfleger Jörg Hauk am Mittwochabend das Vorhaben vor. Die Stadträte zeigten sich angetan von der Idee - allerdings mahnt Daniela Zimmermann, die Vereinsvorsitzende, zu Zurückhaltung.

Schließlich sah es im vergangenen Sommer schon einmal so aus, als hätte das Theater ein neues Domizil gefunden - als Ersatz für den Standort hinter Landratsamt und Jugendzentrum, der in den nächsten Jahren dem THI-Campus weichen muss. Doch die Pläne in der ehemaligen Kartonagenfabrik in Bittenbrunn zerschlugen sich nach zunächst hoffnungsvollen Vorgesprächen.

Der zweite Anlauf ist nun an der Augsburger Straße geplant, neben Juliusbräu. Der Vorsitzende der Stiftung, Kurt Müller, und Brauereichefin Gabriele Bauer haben ihre Zustimmung signalisiert, dem Verein das Grundstück per Erbpachtvertrag zu überlassen. 400 Plätze soll das Theater bieten, mehr als das Stadttheater, und Gastronomie, Proberäume, Musikräume sowie ein Theaterfoyer, das man auch für Veranstaltungen vermieten könnte, enthalten. Auch ein angrenzender Biergarten ist angedacht. "Es ist noch nichts unterschrieben, keine Finanzierung steht. Und ob gebaut wird oder nicht, entscheiden eh unsere Mitglieder", sagte Zimmermann am Donnerstag gegenüber unserer Zeitung.

Kommende Woche bekommt der Verein eine erste Kostenschätzung. Schon jetzt ist klar, dass das Projekt einen siebenstelligen Betrag kosten wird, den der Verein mit einem Kredit, Fördergeldern, Spenden und weiteren Zuwendungen schultern will. "Juliusbräu wird uns mit Sicherheit unterstützen, aber wir haben noch über keinen Betrag gesprochen", sagte Zimmermann. Nach der ersten Kostenschätzung muss der Verein ein Gespräch mit der Bank führen - und sich dann noch einmal mit Müller und Bauer zusammensetzen. "Und wenn die beiden das absegnen, geht's in die Mitgliederversammlung. " Dabei hofft Zimmermann, zumindest eine Versammlung in Teilpräsenz abhalten zu können. Viele Mitglieder seien schon älter und mit digitalen Medien nicht vertraut, erklärte die Vereinsvorsitzende, die sich wie der Rest des Vorstands wieder zur Wahl stellen will.

In der Bauausschuss-Sitzung ging es vorrangig um eine Bauvoranfrage: Zimmermann und ihre Mitstreiter wollten wissen, in wieweit sie bei ihrem Projekt von der Stellplatzsatzung abweichen könnten. Dass dabei auch ein so großes Interesse an ihrem Projekt herrschte, habe sie natürlich gefreut, sagte Zimmermann. Für die von ihnen vorgeschlagene Stellplatzlösung gab es eine Mehrheit. Auf dem Grundstück selbst wird es eng mit genügend Stellplätzen fürs Theater. Der Bauausschuss entschied, dass es ausreiche, wenn mit den umliegenden Grundstücksinhabern eine Parklösung gefunden würde. Nur für den Biergarten bräuchte es Parkplätze vor Ort.

"Wenn die das auf die Reihe kriegen, wäre das ein Riesengewinn", sagte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU). Zwei Theater würden sich aus seiner Sicht ergänzen und nicht kannibalisieren.

DK

Thorsten Stark