Geisenfeld
Volksschule bis Spätherbst Großbaustelle

01.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:58 Uhr

Nach der Dämmung des Fundamtes werden an der Nordseite der Schule weitere Abschnitte zur Aufstellung des Gerüsts hergerichtet.

Geisenfeld (kog) In den ersten Klassenzimmern sind die alten Fensterelemente schon raus, die neuen stehen zum Einbau parat. – Auf Hochtouren laufen seit einigen Tagen die Arbeiten zur Sanierung der Volksschule, mit der diese bis Jahresende energetisch auf den Zustand eines Neubaus gebracht werden soll.

Die Dimensionen des Vorhabens sind beachtlich: 6200 Quadratmeter Nettogrundfläche und 24 700 Kubikmeter umbauter Raum sind Grundlage der Sanierung, die 3200 Quadratmeter Flachdach, 1250 Quadratmeter Fensterfläche und 1500 Quadratmeter Fassadenfläche umfasst. Wie berichtet, bekommt die Stadt Geisenfeld die rund 3,4 Millionen Euro teure Sanierung "fast geschenkt" – dank eines staatlichen Zuschusses von 87,5 Prozent.

Mit den Kosten liegt man bis dato sehr gut im Rahmen, teilt Irene Wimmer, Sachbearbeiterin im Geisenfelder Rathaus, mit. So lagen die Ausschreibungsergebnisse der bereits vergebenen, größeren Gewerke wie Fenster, Baumeisterarbeiten oder Flachdach auf dem Niveau der Schätzungen, zum Teil aber auch darunter.

Vom Ablauf her wird zunächst die Nordseite des Gebäudes in Angriff genommen. In diesem Bereich wurde in einem ersten Schritt das Fundament freigelegt, gedämmt und wieder verfüllt, um dann hier mit der Gerüstaufstellung beginnen zu können.

Um den Schulbetrieb so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, sind immer nur drei Klassenzimmer als "Wanderbaustelle" belegt. Begonnen wurde laut Schulleiterin Gabriele Bachhuber beim Informatikraum, "denn dieser muss wegen der Prüfungen als erstes wieder zur Verfügung stehen".

Als Ersatz für die jeweils drei Klassenzimmer, die im Wechsel nicht verwendet werden können, wurden laut Rektorin drei Gruppenräume so hergerichtet, dass sie als Klassenzimmer verwendbar sind. Im Zuge des jetzt angelaufenen Fensteraustausches wird zur Schaffung von mehr Sicherheit für die Schüler im Übrigen auch die Festerbrüstung auf einen Meter erhöht, lässt Irene Wimmer wissen. Die neuen Fenster sind somit ein Stück weit höher platziert als die alten.

Wenn erst die Fenster ausgetauscht sind, werden alle weiteren Arbeiten von außen her erledigt, so dass die Räume für die Schule schnell wieder zur Verfügung stehen. So ist es laut Bachhuber auch geplant, die Quali-Prüfungen trotz der laufenden Sanierungsarbeiten im Schulgebäude abzuhalten. Notfalls, wenn es doch zu massiveren Beeinträchtigungen durch Baulärm kommen sollte, sei es aber bereits abgesprochen, dass man kurzfristig in den Schulungsraum der Feuerwehr oder in den Rathaussaal ausweichen könne.

Bis Ende des Jahres, so sieht es der Bauzeitenplan vor, sollen die größeren Arbeiten, also der Fensteraustausch und der Einbau eines Vollwärmeschutzes an Fassade und Dach, abgeschlossen sein, teilt Bauleiter Reinhold Baudisch vom Ingenieurbüro Eichenseher mit – "wenn uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht".

Wie berichtet gibt es für das Geisenfelder Sanierungsprojekt eine so hohe staatliche Förderung, weil es unter das Konjunkturpaket II des Freistaates fällt, mit dem insbesondere die regionale Wirtschaft angekurbelt werden soll. Deshalb, so Bauleiter Baudisch, habe man bei allen Gewerken, bei denen dies rechtlich möglich war, die Ausschreibung auf regionale Firmen beschränkt. Es gebe jedoch eine bestimmte Wertgrenze, ab der nach den Vorgaben öffentlich ausgeschrieben werden muss. Dies habe zum Beispiel bei den Fenstern geschehen müssen – wo dann eine Firma aus den neuen Bundesländern als günstigst bietendes Unternehmen den Zuschlag erhielt. Die Baumeisterarbeiten gingen nach Pfaffenhofen, der Gerüstbau nach Böhmfeld und die Flachdachsanierung nach Mainleus (bei Kulmbach).

Und das Geisenfelder Gewerbe? "Das wurde und wird natürlich ebenfalls an allen Ausschreibungen beteiligt", so der Bauleiter, wobei für die örtlichen Unternehmen wohl eher die kleineren Gewerke in Frage kämen, und hier stünden die Ausschreibungen erst noch an – etwa bei Heizung und Lüftung oder bei den Maler-, Fließen-, Schlosser- und Pflasterarbeiten. "Es können sich natürlich auch Bietergemeinschaften bilden", erklärt hierzu Irene Wimmer vom städtischen Baureferat.

Allerdings, so Bauleiter Baudisch, seien offenbar in manchen Branchen die Auftragsbücher der Unternehmen trotz Krise voll: "Zum Teil schreibt man 20 Firmen an, und es kommen zehn oder gar nur fünf Angebote zurück.