Dietfurt
"Volksnahe Verkündigung"

Der Eichstätter Dompropst Vollnhals predigt in der Klosterkirche und lobt das Ölbergspiel

22.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:21 Uhr

Gut gelaunt unterhielten sich Dompropst Vollnhals (links) und Pater Raphael bei den Ölbergandachten - Foto: abh

Dietfurt (grb) Auch die letzte Ölbergandacht mit Fastenpredigt in der Klosterkirche hat am vergangenen Donnerstag wieder viele Gläubige angezogen, darunter auch mehrere Priester. Die Fastenpredigt hielt diesmal Generalvikar Dompropst Isidor Vollnhals aus Eichstätt.

Nach dem Rosenkranzgebet sprach Pater Raphael wie gehabt einige Grußworte, ehe Generalvikar Dompropst Isidor Vollnhals predigte. Seine Worte standen unter dem Leitwort aus Psalm 107 „All ihren Ängsten hat der Herr sie entrissen“.

Gleich zu Beginn sagte Vollnhals: Während die Menschen heute in Europa in „einer der sichersten Gesellschaften aller Zeiten“ lebten, sei die „Macht der Angst“ eine Erfahrung gerade unserer Zivilisation. Ein entmenschlichter Konkurrenzkampf um Jugendlichkeit, Fitness, Erfolg und Reichtum schüre die Angst, an Ansehen und Marktwert zu verlieren. Die bleibende Angst vor dem Tod werde von vielen bewältigt durch ein Unsterblichkeitsversprechen im Konsum hier und jetzt, sagte er. Die Ölbergszene mit der Todesangst Jesu dagegen, so der Prediger, frage jeden Betrachter nach seinen persönlichen Ölbergsituationen.

Der Blick auf den Weg Jesu, von der Todesangst hin zu einem letzten Vertrauen am Kreuz, könne auch für heute zu einem Weg der Selbstfindung werden, so der Generalvikar. Das Gottesbild Jesu sei damit kein Angst machendes Bild eines rächenden, strafenden Gottes.

Zum Schluss seiner Predigt meinte der Generalvikar: Im heiligen Drama des Ölbergspiels in Dietfurt könne jeder über die unmittelbare Handlung auf der Altarbühne in das innere Geschehen der Ölbergerfahrung hineinfinden. Diese Feststellung konnten dann alle Andachtsbesucher bei den gespielten Szenen umrahmt von Gesängen des Dietfurter Männerchors erfahren und erleben.

Nach der Andacht suchte Generalvikar Vollnhals die Akteure des Ölbergspiels auf und dankte ihnen für ihren Dienst, den er als einen Beitrag zur „volksnahen Verkündigung“ des Evangeliums bezeichnete. „Ich bin sehr angetan.“

Beim Gespräch mit Chorleiter Max Bauer, Christussänger Karl Mayerhöfer, Engeldarsteller Paul Sessler, der Mannschaft hinter den Ölbergkulissen und Organisator Anton Bachhuber ermunterte er sie, diese besondere Tradition fortzusetzen. Bevor Vollnhals nach Eichstätt zurückfuhr, überreichte ihm Pater Raphael eine Klosterchronik sowie eine CD des Männerchors mit den Gesängen der Ölbergandacht.