Hamburg
Volkskrankheit Depression

27.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:44 Uhr

Hamburg (AFP) Die Fehltage wegen psychischer Erkrankungen haben nach Angaben der Krankenkasse DAK-Gesundheit einen neuen Höchststand erreicht. Die Kasse registrierte im vergangenen Jahr rund 246 Ausfalltage je hundert Versicherte aufgrund von Seelenleiden, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen waren, wie die DAK am Freitag mitteilte.

Die Zahl der Fehltage aufgrund dieser Diagnose hat sich in den vergangenen 20 Jahren damit mehr als verdreifacht. Insgesamt fehlten 2016 zwar weniger Menschen aufgrund psychischer Erkrankungen im Job, im Einzelfall dauerten sie aber länger. Im Schnitt waren es 38 Fehltage, nach 35 Ausfalltagen im Jahr 2015. Die meisten Fehltage entfielen auf Depressionen, gefolgt von Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen und Burn-out. Nach einem Höchststand im Jahr 2010 wurde die Diagnose Burn-out seither allerdings weniger festgestellt.

Die positive Nachricht: Insgesamt meldeten sich Deutschlands Arbeitnehmer seltener krank. Der Gesamtkrankenstand sank 2016 demnach von 4,1 auf 3,9 Prozent. Der Anteil der Beschäftigten mit mindestens einer Krankmeldung war mit 45 Prozent so niedrig wie zuletzt vor zehn Jahren. Ein Grund könnte sein, dass die Erkältungswelle im vergangenen Jahr nicht ganz so stark ausfiel.