Eichstätt
Volkshochschule braucht Qualitätsmanagement

Personal der VHS wird wieder aufgestockt - Programm weiterhin in gedruckter Form

07.05.2019 | Stand 02.12.2020, 14:02 Uhr
Im evangelischen Gemeindezentrum hinter der Erlöserkirche kann die VHS einen Raum kostengünstig nutzen. −Foto: Poese (Archiv)

Eichstätt (rin) Gut, dass im öffentlichen Teil der Sitzung des Beirats der Volkshochschule Eichstätt keine Beschlussfassungen anstanden - mit nur zwei von sechs Stadträten und den beiden Vertretern der Eichstätter Gymnasien war das Gremium am späten Montagnachmittag sehr spärlich besetzt.

 


Oberbürgermeister Andreas Steppberger (Freie Wähler), der leitende Beamte Hans Bittl und für die Volkshochschule (VHS) Michaela Kracklauer informierten den "Rumpfbeirat" über drei Themen: die nun gesetzlich vorgeschriebene Pflicht zum Qualitätsmanagement und die personellen Auswirkungen dieser zusätzlichen Aufgabe, die künftige Form des Programms der Volkshochschule sowie die Nutzung der Räumlichkeiten der evangelischen Kirchengemeinde durch die VHS.

Dabei gab es eine gute Nachricht zu vermelden: Die Mitarbeiterin, die mit der Hälfte ihrer Arbeitszeit von der VHS abgezogen und dem Rathaus zugeordnet worden war (wir berichteten), wird nun wieder mit ihrer vollen Arbeitszeit, einer halben Stelle, für die Volkshochschule tätig sein. Allerdings werde sie kaum Zeit für das operative Geschäft haben, erläuterte Michaela Kracklauer: Diese Mitarbeiterin soll eine "Zertifizierung schultern", zu der die Volkshochschule sich angemeldet hat.

Nicht ganz freiwillig, wie Hans Bittl eingangs erklärt hatte. Bereits 2017 sei eine neue Verwaltungsvorschrift zum "Vollzug des Gesetzes zur Förderung der Erwachsenenbildung" in Kraft getreten, nach der die bayerischen Volkshochschulen ein Qualitätsmanagementsystem einführen müssen. Bis 2020 habe man dafür Zeit, wenn man nicht auf die Mitgliedschaft im Bayerischen Volkshochschulverband (bvv) und damit auf Fördergelder verzichten wolle, so Bittl.

Auf Nachfrage von Fred Pfaller (SPD) gestand Kracklauer, die neue Regelung schlichtweg "übersehen" und erst im Januar von der Dringlichkeit erfahren zu haben. "Aber bis Ende März 2020 haben wir Zeit, das sollte ausreichen. " In einem ersten Schritt müsse für die Zertifizierung eine "umfangreiche Bewerbungsmappe" eingereicht werden, dann werde eine externe Betreuerin evaluieren, welche Auflagen zu erfüllen sind. "Dafür müssen wir unser Niveau unbedingt halten, wenn nicht sogar steigern", so Kracklauer. Durch die teilweise Erstattung der Beratungskosten fördere der bvv mit dem QM-WELL-Programm diese Qualitätsentwicklung.

Um Kosten ging es auch bei den anderen beiden Tagesordnungspunkten. Die Entscheidung der Volkshochschule, ihr Programm auch weiterhin in gedruckter Form zu veröffentlichen, stieß bei den Anwesenden auf Verständnis. Angeregt wurde aber, die Anzeigenpreise zu erhöhen, um die Kosten für das Heft zu senken.

Kosten sparen kann die VHS in Zukunft auch dadurch, dass sie an zwei Abenden in der Woche einen Raum im neuen evangelischen Gemeindezentrum anstelle des Holbeinsaals im Alten Stadttheater nutzt. Wie Michaela Kracklauer berichtete, müssen im Gemeindezentrum nur die Nebenkosten bezahlt werden. "Dadurch entgeht dem Alten Stadttheater zwar eine regelmäßige Miet-einnahme", bedauerte Hans Bittl, "andererseits ist der Holbeinsaal nun nicht mehr dauerhaft blockiert und kann wieder flexibler vermietet werden. " Der betreffende Raum im Gemeindezentrum sei "wunderschön, groß, modern und ideal " für die Kurse der Volkshochschule, freute sich Kracklauer.