Greding
Volksfest trifft auf Club-Musik

Zwei DJs aus Tel Aviv machen auf ihrer Europareise einen Zwischenstopp in Greding und legen beim Volksfest auf

12.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:05 Uhr
Stehen bald im Gredinger Festzelt am Plattenteller und sorgen für Club-Atmosphäre : DJane Shlomit Leshem und DJ Ofer Dekel. −Foto: Foto: Shany Reich

Greding (tsl) Keine Frage, es ist eine Herausforderung: Greding trifft auf Tel Aviv, Club-Musik auf ein Festzelt, in dem sonst Blaskapellen mit zünftiger Musik oder Stimmungsbands auf der Bühne stehen.

"Bei ihrer Europareise legen DJane Shlomit Leshem und DJ Ofer Dekel einen Zwischenstopp in Greding ein", sagt Felizia Ehrl, die Partnerin von Festwirt Michael Walter. Die beiden DJs überraschen mit ihrer international anerkannten Partymusik am Donnerstag, 19. Juli. "Wir sind sehr gespannt, wie das ankommt", sagt Ehrl.

Es ist kein Zufall, dass die beiden DJs normalerweise in den Clubs von Tel Aviv auflegen. Zahlreiche Reiseblogs im Internet erklären, warum: Es ist die Party-Hauptstadt des Nahen Ostens, in der gern und viel bis in den Morgen hinein gefeiert wird. Auf der Homepage Travelbook wird dafür ein Grund genannt: Es sei der Tanz auf dem Vulkan, schließlich könne es jeden Moment vorbei sein, denn Konflikte gehören zum Alltag in Israel.

Das ist in Greding anders, doch auch hier ist Party nicht das einzige Ziel: "Es geht darum, das Volksfest mit Kultur zu verbinden", sagt Ehrl - und da nimmt man in diesem Jahr die Gründung des Staates Israel zum Anlass, die sich heuer zum 70. Mal jährt. Die Idee, diesen runden Geburtstag aufzugreifen, habe man sich in Mainfranken abgeschaut, so Ehrl, wo ein Bierbrauer ein Festbier gebraut hat.

"Wir freuen uns, dass die Stadt Greding so offen ist", sagt Ehrl, "denn es ist schon etwas Spezielles. " Auch für die Künstler selbst: Sie haben noch nie auf einem Volksfest aufgelegt, normalerweise stehen die beiden DJs in Clubs an ihren Plattentellern, vor einem Publikum, das gekommen ist, um zu ihrer Musik zu tanzen. "Beim Volksfest ist das anders, da kommt jeder", sagt Ehrl.

Deshalb wird das Ganze auch ein wenig angepasst. "Zum einen soll natürlich der Charme ihrer Musik rüberkommen, zum anderen soll das so umgemünzt werden, dass es zu unserem Rhythmus passt. " Darin bestehe die Herausforderung. Die bestand auch in der Organisation des Abends: Logistik, Flüge und Genehmigungen - nun ist es geschafft. "Das wird richtig gut und wir sind gespannt, wie es ankommt. "

Das ist auch Bürgermeister Manfred Preischl. "Es ist für beide Seiten interessant", und aus diesem Grund wollen die beiden Künstler auch noch nach ihrem Auftritt länger bleiben, um das Volksfest zu besuchen. Der Festwirt habe sich auf die Fahnen geschrieben, den Donnerstag zu beleben, fährt der Rathauschef fort, das geschehe im Wechsel zwischen Festwirt und dem Kulturprogramm der Stadt. So begannen etwa die tollen Tage zum 50. Jubiläum im vergangenen Jahr mit dem Auftritt der Musikkabarettistin Martina Schwarzmann.

Dieses Mal kommen die Gäste von weit her. "Es gibt eine besondere Verbindung zwischen Israel und Deutschland", sagt Ehrl, die Aspekte Politik und Vergangenheit wolle man an diesem Volksfest-Donnerstag aber bewusst beiseite lassen. "Es geht darum, gemeinsam zu feiern und sich zu freuen. "