Pförring
Volksbank gibt sich volksnah

18.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:26 Uhr

Pförring (kue) Mit 3600 Quadratkilometern ist das Geschäftsgebiet der Hallertauer Volksbank größer als das Land Luxemburg. Bei der Ortsversammlung in Pförring suchte das Geldinstitut mit Hauptsitz in Pfaffenhofen Kundennähe.

"Die Finanzkrise hat den Berufsstand des Bankers nicht gerade in positives Licht gerückt”, gab sich der Pförringer Marktbereichsleiter Florian Bayerl selbstkritisch. Deshalb freute er sich besonders, dass 90 Mitglieder der Genossenschaftsbank die Einladung ins Pfarrheim angenommen hatten, darunter die früheren Raiffeisenbank-Vorstände Josef Hollacher und Klaus Schwarz.

"Wichtiges Unternehmen"

Mit einer Bilanzsumme von einer Milliarde Euro und 300 Mitarbeitern sei die Hallertauer Volksbank "ein wichtiges und gewichtiges Unternehmen in der Region”. Von den 65 000 Kunden sei jeder zweite Mitglied. "Das macht uns unabhängig”, unterstrich Bayerl.

Für die Volksbank entscheide man sich nicht, "die Volksbank ist angeboren", beschrieb Bürgermeister Bernhard Sammiller das Verhältnis vieler Kunden zu ihrem Geldinstitut. Dieses Vertrauensverhältnis gelte es zu bewahren, schrieb er den versammelten Bankmitarbeitern ins Stammbuch.

"Uns geht es um lebenslange Kundenbeziehungen”, nahm Vorstandsmitglied Walter Zillner den Ball auf. Deshalb wolle man "kein Produkt des Monats verkaufen”, sondern auf die Wünsche und Ziele der Kunden eingehen. 4,7 Milliarden Euro legten die Deutschen jedes Jahr auf die hohe Kante, informierte Zillner. Für 92 Prozent der Sparer stehe die Sicherheit an oberster Stelle. Weil die Zinsen seiner Einschätzung nach auch in den nächsten ein, zwei Jahren auf niedrigem Niveau blieben, lohne sich die Investition in Aktien oder "Betongold". Zillners Rat an die Anwesenden: "Legen Sie aber nicht alle Eier in einen Korb.”

Keine Angst vor Inflation

"Die Angst vor einer Rieseninflation teilen wir nicht", sagte der Vorstand. Deutschland sei gut aufgestellt. Mit einer Wachstumsrate von 3,7 Prozent "ist unser Land das kleine China in Europa”. Sorge bereite ihm aber die Staatsverschuldung von 86 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. "Was wir brauchen, ist ein schuldenfreier Staatshaushalt ab 2016”, lautet Zillners Forderung an die Politik.

Vermögensberater Christian Meir sagte in seinem Vortrag: "Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt." Deshalb gebe es auch bei der Vermögensbildung nicht die eine Lösung für alle, betonte er.