Ingolstadt
"Voigas Leberkas!"

Volleyballer des MTV Ingolstadt wollen nach dem Abstieg in der Landesliga wieder angreifen

15.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr

Foto: Uwe Reese

Ingolstadt (DK) Mit einer 0:3-Niederlage beim SVS Türkheim ist die Saison der MTV-Volleyballer in der Bayernliga Süd am vergangenen Sonntag zu Ende gegangen. Der Abstieg - der zweite in Folge für die Schanzer - stand bereits Wochen vorher fest. In Zukunft soll es wieder aufwärtsgehen.

Es hatte es so gut begonnen: Mit zwei klaren Heimsiegen zum Auftakt starteten die Volleyballer des MTV Ingolstadt Anfang Oktober in die Saison in der Bayernliga Süd. Für die Mannschaft war es ein erster Hoffnungsschimmer nach dem bitteren Abstieg aus der Regionalliga. Fünf Monate später jedoch herrscht blanke Ernüchterung und Frust: Der zweite Abstieg in Folge war besiegelt. Die Schanzer spielen somit in der kommenden Spielzeit in der Landesliga. "Das Ziel in dieser Saison war ganz klar der Klassenerhalt", blickt MTV-Trainer Rene Benz zurück. Mittlerweile ist klar: Das Ziel wurde verfehlt. Bleibt die Frage nach dem Warum. Eine Spurensuche.

Die Motivation nach dem vermeintlich guten Auftakt, in der Bayernliga in der oberen Hälfte der Tabelle mitzumischen, war groß. Doch das Team konnte die guten Resultate im weiteren Verlauf nicht bestätigen. Das hat mehrere Gründe. Zunächst hilft der Blick aufs Personal: Im Kader gab es einen kompletten Umbruch. Nur noch zwei Spieler der Vorjahres-Mannschaft entschlossen sich, weiterhin für das Team aufzulaufen. Die restlichen Akteure kehrten dem MTV den Rücken. Auch aufgrund des Aufwands, den die Bayernliga mit vielen langen Auswärtsfahrten in den Münchner Raum mit sich brachte. "Schuld" daran ist auch der langjährige Trainer Klaus Wischermann, unter dem die Ingolstädter Volleyballer dreimal aufstiegen.

Als Wischermann sein Amt nach der vergangenen Saison niederlegte, hinterließ er seinem Nachfolger Rene Benz, der zuvor die zweite Mannschaft betreut hatte, eine schwere Aufgabe. Benz musste nach seiner Beförderung auf Spielersuche gehen. Die Reserve war dabei seine erste Anlaufstelle. Am Ende seiner Suche standen neben einigen Spielern aus der Zweitvertretung auch einige Neuzugänge.

Als alle Positionen besetzt waren, konnte die Mission Bayernliga beginnen. Das Ziel war, ein eingespieltes Team zu werden. "Wichtig ist es, Spaß am Spiel zu haben", lautete mehrfach die Ansage von Trainer Benz. Schneller als gedacht stellten sich auch erste Erfolge ein. Aus den ersten beiden Heimspielen gegen den TuS Fürstenfeldbruck und den VCO München II holte die neu formierte Mannschaft sechs Punkte.

Doch dann folgte der Einbruch: Bis Ende Januar setzte es für die Schanzer elf Pleiten in Serie, die Motivation der Benz-Schützlinge schwand. Die Auftakterfolge hatten darüber hinweggetäuscht, dass dem Team die Abstimmung noch fehlte. Und obwohl die Spieler alles gaben, waren sie ihren Gegnern unterlegen. "Viele der Jungs hat das sehr getroffen", analysiert Benz rückblickend. Die Zuschauer blieben dem Team zwar weiter treu, doch die Leichtigkeit kehrte erst in der Endphase der Saison zurück - als der Abstieg allerdings bereits feststand.

Für die letzten Saisonspiele lautete die Maßgabe, noch einmal alles zu geben und sich ordentlich aus der Liga verabschieden. Und die Leistungen wurden kontinuierlich besser. Aus den letzten fünf Begegnungen erkämpfte sich das Team um Außenangreifer Kim Huber vier Punkte, verlor dabei jeweils unglücklich den entscheidenden fünften Satz. Benz erklärt sich das so: "Der Druck, den Klassenerhalt schaffen zu müssen, war weg. Die Mannschaft hat den Spaß am Spiel wiederentdeckt."

Und so will man im MTV-Lager nach einer turbulenten Saison nicht bei den negativen Gedanken verweilen. Die letzten Auftritte haben gezeigt: Die Mannschaft ist inzwischen nicht nur eingespielt, sondern auch enger zusammengewachsen. Diesen Vorteil wollen die Ingolstädter Volleyballer nun gegenüber ihren Gegnern in der Landesliga ausspielen. Eine Veränderung in der Mannschaft steht allerdings schon fest: Thomas Walter wird das Team zum Ende der Saison verlassen, da es ihn beruflich nach Stuttgart zieht. Ein kleiner Trost ist die Rückkehr eines anderen Spielers. Ex-Schanzer Sebastian Scholz, der seinen Auslandsaufenthalt in Australien mit vielen spannenden Eindrücken beendet hat, wird wieder ein wichtiger Teil des Teams werden. Wenn die Ingolstädter Volleyballer also wie geplant in dieser Besetzung bleiben, steht dem Vorhaben, in der Landesliga vorne mitzuspielen, nichts mehr im Wege.

Trotz der vielen Negativerlebnisse gibt es also auch Hoffnung im Lager der Ingolstädter Volleyballer. Nach zwei Abstiegen ist zumindest eines klar geworden: Es geht nur als Einheit und mit viel Einsatz. Oder um es mit dem aktuellen Schanzer- Schlachtruf zu sagen: "Voigas Leberkas!"