Vohburg (ok) Es klingt nach einer unendlichen Geschichte.
Und weil sie unendlich klingt, ist sie noch nicht zu Ende. Wahrscheinlich noch lange nicht. Ein Vohburger möchte sein Haus wieder vermieten, natürlich baldmöglichst. Doch die Stadt muss den vorgeschriebenen rechtlichen Weg beschreiten. Und das dauert länger, als dem Vohburger lieb ist.
Günter Katzenmüller will sein Haus mit dem großen Garten am Mühlweg (fast direkt neben dem Bürgerladen) vermieten. Dort soll eine Wohngemeinschaft für Senioren entstehen. Der Betreiber ist gefunden (wir haben berichtet), doch das Landratsamt Pfaffenhofen erteilt vorerst keine Genehmigung: "Das Grundstück . . . befindet sich im Geltungsbereich des Bebauungsplans Neumühle der Stadt Vohburg, welcher für diesen Bereich ein Gewerbegebiet festsetzt", steht in einem offiziellen Schreiben der Behörde. Fest steht: In einem Gewerbegebiet sind (abgesehen von Betriebsleiterwohnungen) keine Vermietungen möglich, dazu müsste das Areal in ein Mischgebiet umgewandelt werden.
"Das Verfahren läuft", sagt dazu Bürgermeister Martin Schmid (SPD). Es habe schon Besprechungen mit dem Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf und den Gewerbetreibenden in diesem Gebiet gegeben. "Ein Gutachter ist bestellt, nun muss ermittelt werden, welche Betriebe wegen möglicher Emissionen überprüft werden müssen. " Katzenmüller geht das zu langsam voran. Schmid: "Es gibt gewisse Auflagen, die die Stadt erfüllen muss. So ein Verfahren dauert eben. "
Sauer aufgestoßen war Katzenmüller, als ihm vor einigen Jahren das Landratsamt einen Brief geschickt hatte. Der besagte, er müsse seinen Mietern (die damals in seinem Haus gewohnt haben) kündigen, weil es eben kein Mischgebiet sei. Soweit, so gut, sagt Katzenmüller heute. "Aber alle anderen, die in diesem Gebiet Wohnungen vermietet haben oder selber bewohnen, mussten nicht ausziehen. " Das findet der Vohburger heute noch ungerecht, seiner Meinung nach müsse gleiches Recht für alle gelten. Dass Katzenmüller dann genau die dort weiter Wohnenden bei der Behörde in Pfaffenhofen gemeldet hat, fanden diese dann nicht gut.
Katzenmüller wartet nun auf eine Änderung. Der Stadtrat hat schon vor Monaten beschlossen, Änderungen in die Wege zu leiten. Weil der Vohburger sich über die zögerliche Entwicklung ärgert, sagt er: "Dann vermiete ich das Haus eben nicht an eine Senioren-WG, sondern beantrage die Erlaubnis, dass dort ein Swingerclub geführt werden darf. " Ob dies genehmigt würde, müsste wieder das Landratsamt entscheiden. Eine Alternative für Katzenmüller: ein Second-Hand-Laden. (Kauf-)Interessenten für seine Immobilie gibt es nach seinen Aussagen bereits.
