Karlshuld
Vogelfreunde freuen sich über hohe Qualität

Züchter zeigen bei der 42. Donaumoosmeisterschaft ihre Tiere - Viele Familien kommen zur Schau

29.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:21 Uhr
Immer offen: Das Ausstellungsteam war bereit, Auskunft zu einzelnen Vögeln zu geben, wie hier Albert Dittenhauser (Mitte). −Foto: Hammerl

Karlshuld (ahl) Außergewöhnlich gute Qualität haben die Preisrichter den Vogelzüchtern bescheinigt, die bei der 42. Offenen Donaumoosmeisterschaft in Karlshuld ausstellten. Über eine "super gelungene Schau mit 688 Vögeln", freute sich Peter Seitle.

Der Vorsitzende und Ausstellungsleiter des Vogelschutz- und Zuchtvereins Karlshuld eröffnete gemeinsam mit Vize-Bürgermeister Michael Lederer die Ausstellung, die nicht nur mit ausgezeichneten Ergebnissen aufwartete, sondern mit einer Rahmenausstellung mit weiteren 80 Vögeln wieder besonders attraktiv gestaltet worden war. Mindestens 40-mal hatten die Preisrichter die Höchstnote "vorzüglich" vergeben und den Züchtern ans Herz gelegt, ihre Tiere unbedingt bei der bayerischen Meisterschaft im unterfränkischen Nüdlingen zu zeigen, berichtete Seitle.

Er lobte auch sein "Top-Team im Verein", das es ihm ermöglichte, eine Ausstellung in der Größe und Qualität zu stemmen. 24 Ehrenamtliche hatte er im Einsatz, allein an die 100 Arbeitsstunden kostete es, den umfangreichen Katalog zu erstellen. Die Zukunft seines Hobbys sieht Seitle allerdings düster, die Vogelzucht sei auf einem absteigenden Ast. Wobei die Karlshulder auf hohem Niveau klagen, denn mit derzeit 100 Mitgliedern sind sie der größte Verein in Bayern. Seitle, der seit 30 Jahren Vorsitzender ist, hofft, dass sich eine Clique junger Leute finden wird, die die Arbeit weiterführt. Dass das nicht leicht wird, ist ihm wohl bewusst, denn Vogelzucht sei arbeitsintensiv und fordere die Züchter täglich, was sich heutzutage viele nicht mehr antun wollten.

"Eure Arbeit sieht man", lobte Lederer und bat die Vogelzüchter, "nicht aufzugeben, vielleicht kommt ja mal eine Generation nach, die weitermacht". Junge Leute waren zumindesten unter den Besuchern der Vogelausstellung. Trotz oder gerade wegen des Regenwetters kamen viele Familien mit ihren Kindern, um die große Vielfalt der Vogelarten zu sehen. In der Rahmenschau waren unter anderen Manfred Singers Zwergwachteln mit sechs Küken zu bewundern, ebenso Mövchen, Jörg Suardis Forbes-Papageiamadinen, Karl Galls Rotkopfamadinen, Thomas Richters Gouldamadinen, Zebrafinken und viele mehr. Die große Voliere im Zentrum des Vereinsheims gehörte australischen Sittichen, darunter Alexandersittiche, die sowohl wildfarben als auch als Mutationen gezeigt wurden, Bauers Ringsittiche, Nymphensittiche, Oliventauben, Seidenschwänze und Tambourintäubchen.

Die Profis unter den Besuchern schauten natürlich nach den Siegertieren. "Eigentlich hätten wir uns die Preisrichter sparen können", sinnierte Seitle lächelnd, denn erfahrene und objektive Züchter wüssten genau, was Sache sei. So habe er sich kurz nach der Anlieferung zwei Wellensittiche als seine persönlichen Favoriten ausgesucht und freute sich nun, dass genau diese die höchste Bewertung erhielten, auch wenn er selbst als Vorjahrjahressieger diesmal leer ausging. "Die Züchterkollegen haben aufgerüstet", räumte er neidlos ein. Auffällig gute Ergebnisse hätten die Kanarienvögel gehabt. Hier erhielten zwei Tiere je 94 Punkte. "Da muss alles passen - Gefieder, Farbe, Haltung und Typ", kommentierte der Ausstellungsleiter das durchaus ungewöhnliche Ergebnis.

Massive Probleme hätten heuer dagegen die Wellensittiche gehabt. Von 50 seiner Jungvögel konnte er nur drei ausstellen, da die meisten aufgrund der hohen Temperaturen noch nicht mit der Mauser fertig sind.