Geisenfeld
"Völlig überzogen"

Staudter: "Quer"-Beitrag war so zu erwarten

17.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:10 Uhr

Geisenfeld - Nein, mit solch einem Medienrummel hatte im Geisenfelder Rathaus niemand gerechnet: Nicht nur das BR-Magazin "Quer" interessierte sich für die Wintersperrung von Geisenfelder Gehwegen, im Laufe des Donnerstags rückten auch noch Aufnahmeteams von "Hallo Deutschland" (ZDF) und "Guten Morgen Deutschland" (RTL) an.

Und auch diesen gab Christian Staudter bereitwillig Auskunft - um dann beim Anschauen der Beiträge zu erfahren, dass seine Argumente bei den Fernsehmachern eher auf mäßiges Interesse gestoßen waren. "Denen ging es einzig und allein um ihre Schildbürgerstreich-Story", so der Bürgermeister.

"Aber das war wohl auch nicht anders zu erwarten", erklärte der Rathauschef am Freitag, und bezog sich damit auch auf den am Abend zuvor ausgestrahlten Beitrag im BR-Magazin "Quer". Wer das Format kenne, für den sei abzuschätzen gewesen, "was da rauskommt", so der Bürgermeister. Es sei der Eindruck erweckt worden, als wäre "ganz Geisenfeld ein Absperrungs-Schilderwald" und als ob die Maßnahme ein Thema sei, das die ganze Stadt bewegt. Von beidem könne bekanntlich keine Rede sein, und Selbiges gelte natürlich auch für die im "Quer"-Beitrag angedeutete vermeintliche Gefahr, dass die Polizei nur darauf lauere, Personen bei der Nutzung eines gesperrten Weges zu ertappen um ihnen dann ein Ordnungsgeld von 15 Euro abknöpfen zu können.

Insgesamt, so Staudter, sei die Situation in dem Beitrag "völlig überzogen" dargestellt worden und auch nicht mit der gebotenen Differenzierung: "Kein Wort darüber, dass uns unliebsame Erfahrungen der Vergangenheit zu unserem Schritt bewogen haben. " Da habe man sich nur jene Zitate rausgepickt, "die in das Bild passen, das man vermitteln wollte".

Wenn aber schon "nichts anderes zu erwarten" gewesen sei, warum war der Bürgermeister dann bereit, sich gleich bei drei Fernseh-Teams vor eine laufende Kamera zu stellen? "Wir haben als Behörde eine Auskunftspflicht, nur die Art und Weise der Auskunft können wir wählen", erläutert Staudter. Natürlich hätte sich die Stadt auch auf eine schriftliche Stellungnahme beschränken können. "Doch dann wäre in den Beiträgen der Eindruck vermittelt worden, wir hätten etwas zu vertuschen und seien zu feige, um zu unseren Entscheidungen zu stehen. "

kog