Vituskirche in Altenfelden hat neue Orgel

19.06.2009 | Stand 03.12.2020, 4:52 Uhr

Die Gläubigen feiern gemeinsam eine Messe und Rüdiger Habel entlockt der neuen frisch geweihten Orgel auf der Empore die ersten Töne. - Foto: Sturm

Altenfelden (jsm) Zum Patrozinium des Hl. Vitus erklang in der Vituskirche in Altenfelden erstmals nach feierlicher Segnung durch Pfarrer Peter Tontarra wieder eine Orgel. Kirchenpfleger Robert Köstler erinnerte, dass sich nach 55 Jahren die Kirchenverwaltung in Abstimmung mit der Bevölkerung entschlossen hatte, eine Orgel für die Filialkirche anzuschaffen.

Überlieferungen zufolge wurde die alte Pfeifenkastenorgel bei der Sprengung der Autobahnbrücke im Zweiten Weltkrieg beschädigt. Sie kam dann 1954 nach Allersberg in die Alte Pfarrkirche Allerheiligen und wurde dort wieder hergerichtet. War man in Altenfelden zunächst der Meinung, dass dies nur eine Leihgabe sei, so hat sich inzwischen herausgestellt, dass die Altenfeldener diese Orgel an die Pfarrei Allersberg zu günstigen Konditionen verkauft haben. Es gab also kein Zurück für das schöne alte Instrument, das natürlich auch sehr gut in die Allerheiligenkirche passt. So erklang über fünfeinhalb Jahrzehnte in der Vituskirche keine Orgelmusik mehr.

Bei einem feierlichen Gottesdienst, dem auch Bürgermeister Bernhard Böckeler und Kreis- und Gemeindearchivpfleger Robert Unterburger mitfeierten, erfolgte die Segnung und Übergabe des neuen Instrumentes, das von Organist Rüdiger Habel tags zuvor schon eingespielt und ausprobiert wurde.

Strahlende Gesichter

Der in Allersberg wohnende Realschullehrer für Musik und Deutsch spielt, wenn er gebraucht wird, auch in den Kirchen in Allersberg, in Göggelsbuch und in Ebenried. "Wir freuen uns alle auf den ersten Ton", sagte Pfarrer Tontarra zu Beginn der Messfeier, die noch ohne Orgelklänge begann. Erst nach den Segensgebeten und der Segnung durfte Habel dem Instrument die ersten Töne entlocken. Das Allegro maestoso e vivace, aus der Orgelsonate C-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy erfüllte die Kirche. Herrliche Orgelklänge begleiteten dann die Lieder während des Gottesdienstes, die von den Gläubigen mit kräftigen Stimmen und strahlenden Gesichtern freudig gesungen wurden.

Kirchenmusik zum Lobe und zur Ehre Gottes stimme die Herzen. Gott im Gesang zu preisen, gebe ein Glücksgefühl, dass jeder Mensch im Inneren der Seele für sich empfinde, so Pfarrer Tontarra in seiner Predigt. Näher ging er dabei auf den Kirchenpatron, den Heiligen Vitus ein, ein Martyrer und Nothelfer. Er verurteilte die Gewalt der heutigen Zeit, "die schon fast als selbstverständlich angesehen wird". Er riet den Gläubigen umzudenken, auf den großen Heiligen als Vorbild zu schauen und dies zu publizieren.

Nach dem Danklied "Großer Gott wir loben dich", spielte Rüdiger Habel die Toccate in Seven von John Rutter und bewies damit, dass mit der neuen Orgel nicht nur Kirchenmusik gespielt werden kann, sondern dass sich die schmucke Vituskirche auch für Orgelkonzerte eignet. Viele Informationen zur neuen elektronischen Kirchenorgel und musikalische Kostproben gab der Organist den interessierten Gläubigen im Anschluss an den Gottesdienst.