Pfaffenhofen
Vitali Stähle im Interview: "Ich bin nur für den Aufstieg hier"

Neuer ECP-Stürmer hat die Eishockey-Bayernliga im Visier

17.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:50 Uhr
Arm in Arm zum Aufstieg: Trainer Chris Heid (links) und Abteilungsleiter Alexander Dost (rechts) mit Neuzugang Vitali Stähle. −Foto: Reichelt

Pfaffenhofen (PK) Schon im Sommer hat es Gespräche gegeben, eigentlich sollte er ab Anfang Januar in Pfaffenhofen sein, half aber noch dem EV Landshut in zwei Spiele aus: Mit etwas Verspätung geht Vitali Stähle nun auf Torejagd für den Eishockey-Landesligisten EC Pfaffenhofen. Der 36-jährige Deutsch-Russe spielte Anfang des Jahrtausends für kurze Zeit in der DEL, zuletzt war er in der Oberliga aktiv. Im Gespräch vor seinem ersten Spiel am Freitagabend in Pegnitz wird deutlich: Stähle ist ein offener Typ, der auch in der Kabine eine tragende Rolle einnehmen will. Zudem macht er klar: Es geht nur um den Aufstieg.

Herr Stähle, herzlich willkommen in Pfaffenhofen. Wieso entschieden Sie sich für den Wechsel zum ECP?
Vitali Stähle: Ich habe mit Chris Heid schon im Sommer gesprochen. Eigentlich wollte ich ja gar nicht mehr spielen. Landshut kam dann zufällig auf mich zu, weil sich dort jemand verletzt hat. Deswegen bin ich da drei Monate eingesprungen. Sie wollten, dass ich länger bleibe, aber ich muss hier Chris helfen. Ich habe schon im Sommer versprochen, dass ich ab Januar hierher komme. Jetzt bin ich ein Wochenende zu spät, aber nun bin ich hier und will helfen.

Sie kennen Chris Heid gut, was halten Sie von ihm als Trainer?

Stähle: Ich kenne ihn schon lang, er ist ja mein Nachbar. Außerdem war er zwei Jahre lang in Regensburg mein Coach. Wir sind Freunde, auch neben dem Eis. Wir sprechen über viele verschiedene Dinge, nicht nur über Eishockey, sondern auch über das ganze Leben. Er ist ein geiler Typ.

Chris Heid nennt Ihre Erfahrung als großes Plus, wo sehen Sie selbst Ihre Stärken?

Stähle: Ich bin jetzt nicht Wayne Gretzky und mache alles alleine. Ich bin hier, um die Mannschaft stärker zu machen. Ich bin da, wo ich gebraucht werde. Der Coach weiß, wo etwas fehlt, und ich hoffe, dass ich dann eine Verstärkung bin. Ich bin hierher gekommen, um aufzusteigen, das ist mein Ziel. Dafür gebe ich alles.

Sie sind ein erfahrener Spieler - worauf kommt es in der Aufstiegsrunde an?

Stähle: Wenn du verlierst, kannst du es nicht rückgängig machen. Jedes Spiel ist wie Spiel sieben einer Playoff-Serie. Du musst dich gut vorbereiten und dir selbst alles abverlangen, damit du gewinnst.

Sie haben zuletzt in der Oberliga gespielt, jetzt geht es gegen Bayern- und Landesligisten. Die Gegner dürften für Sie unbekannt sein, oder?

Stähle: Ja, es ist alles komplett neu. Ich weiß gar nicht, wie hier gespielt wird. Ich muss mich auch erstmal zurechtfinden. Aber: Es gibt keine Zeit, von Anfang an werde ich direkt angreifen. Dann sehen wir schon, ob wir mehr oder weniger Zeit haben, und was noch zu tun ist.

Die Teamkollegen müssen Sie nicht mehr groß kennenlernen.

Stähle: Im Sommer habe ich schon mehrmals mittrainiert, ja. Deswegen passt das schon. Es ist einfacher reinzukommen, ein paar kenne ich schon aus Regensburger Zeiten.

Unter anderem war damals auch Ihr jetziger Sturmkollege Nick Endreß in Regensburg. Ein Vorteil?

Stähle: Als ich damals mit ihm gespielt habe, war er ein junger Spieler. Was ich gehört habe, ist er ein Top-Spieler geworden. Ich freue mich, mit ihm zu spielen.

Was passiert nach dem letzten Spiel? Hören Sie dann, wie geplant, auf - egal wie es am Ende ausgeht?

Stähle: Nein, darüber mache ich mir keine Gedanken jetzt. Ich bin hier, um zu helfen. Ich bin nur für den Aufstieg hier. Alles andere ist zweitrangig

Das Gespräch

führte Kevin Reichelt.