Wolnzach
Visionäres Konzept für Volksfest und Gabes

Josef Schäch präsentiert vor rund 50 Zuhörern seine Ideen für alternativen Festplatz und neue Verkehrsführung

27.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr

−Foto: (Josef Schäch)

Wolnzach (WZ) Als Chance, „einen Meilenstein“ für Wolnzach zu schaffen, hat Josef Schäch am Mittwoch seine Vision von einem alternativen Volksfeststandort am Bolzplatz am alten Bahnhof vorgestellt. Dabei geht es aber um noch mehr, quasi um ein Gesamtpaket: Der Vorschlag, den Schäch – ausdrücklich nicht als Mitglied der Fraktion von FDP/UW/BGW, sondern „als Wolnzacher Bürger“ – rund 50 Zuhörern öffentlich im Hotel Hallertau erläuterte, beinhaltet nämlich auch die Idee einer Straßenlösung für den Gabes und die Klöpferholz-Zufahrt. Seine Motivation erklärte Schäch mit den Unruhen rund um das Volksfest in den vergangenen Jahren.

„Das muss man sehr ernst nehmen und schauen, was die bessere Lösung ist“, so Schäch. Und die ist für ihn eindeutig nicht der jetzige Standort, listete er dessen Nachteile auf: räumlich begrenzt, nicht erweiterbar, zum Großteil auf Pachtgrund. Die Halle selbst – einst als Hopfenlagerhalle gebaut – lasse aktuell in Sachen Brandschutz und Lüftungskonzept viele Wünsche offen. Dazu komme die bekannte Problematik bezüglich Immissionsschutz und die Klage einer Anliegerin. Generell sieht es Schäch als großen Nachteil, dass im Radius von etwa 100 Metern viel Wohnbebauung ist. Auch die Zukunft der Hopfenstraße spiele eine Rolle. „Sie wird in absehbarer Zeit zur Staatsstraße umgewidmet, dann ist das Parken nicht mehr so einfach.“

 

Für den aktuellen Standort spricht laut Josef Schäch im Prinzip nur eins: „die Gewohnheit“. Seit gut 40 Jahren findet das Volksfest am jetzigen Platz statt, zentral und zu Fuß erreichbar. Dieses Argument gelte aber auch für den vorgeschlagenen neuen Standort: Der Bolzplatz am Bahnhof liege genauso im Zentrum, sei fußläufig ebenso erreichbar. Detailliert stellte Schäch seine Vision in Form eines ausgearbeiteten Plans vor. Eins schickte er voraus: „Ich rede hier über Grund, der aktuell in fremdem Eigentum ist.“ Die Flächen, um die es geht, sind in kirchlichem und privatem Besitz. „Die Grundstücksverhandlungen müsste natürlich der Bürgermeister führen“, so Schäch. Sollte man erfolgreich sein, könne man hier das Volksfest „langfristig auf eigenem Grund“ sichern – und das auch noch im Ortskern.

Was für Schäch zuvorderst für eine Verlegung des Volksfestes an den Bahnhof spricht: Die Bereiche rundherum sind Misch- und Gewerbegebiete. Es seien deutlich weniger – laut Schäch nur ein bis zwei Wohnhäuser – als direkte Nachbarn im Hundert-Meter-Radius betroffen. Dazu habe man 30 Prozent mehr Platz als jetzt, eventuell sogar die Möglichkeit einer Erweiterung.

Große Chancen sieht er in einer Halle, die nicht nur eine Volksfesthalle, sondern eine Eventhalle werden könnte, die allen Ansprüchen gerecht wird. Mehr noch: „Sie könnte ein echter Hingucker werden“, kam Schäch ins Schwärmen. „Immer, wenn wir in Wolnzach etwas Großes, Ordentliches gewagt haben, wurde es zum Erfolg“, nannte er Hopfenmuseum, Gymnasium, und Schwimmbad als Beispiele. Gleichzeitig könnte man bei einem Neubau alle Standards bezüglich Energetik und Lärmschutz erfüllen. Damit fahre man finanziell besser, als zwei alte Hallen (Siegelhalle und Mehrzweckhalle) zu sanieren und zu unterhalten.

Die Gabes-Anlieger unter den Zuhörern – überwiegend kamen übrigens in den Wortbeiträgen positive Stimmen – interessierte daneben vor allem die Straßenlösung. Laut Schäch wäre – ausgehend von der schmalsten Stelle – eine 6,50 Meter breite Straße mit einem Gehweg von 1,50 Metern möglich, dazu eine Lärmschutzwand auf der Bahnhofsseite. Eine Gleisverlegung sei hingegen nach seinen aktualisierten Plänen gar nicht mehr nötig. Diese beinhalten zudem eine neu angelegte Einmündung von Schlossstraße-Wendenstraße-Bahnübergang (mit Kauf des alten Bahnhofsgebäudes) und eine neue, ausreichend breite Straße in das alte Bahnhofsgelände hinein als Lkw-Zufahrt zur Firma Klöpferholz. Den Lärmschutz nannte Schäch als wichtigsten Synergieeffekt, auch was das Zugpfeifen betrifft. „Dann wäre ein großer Wunsch erfüllt und der Zug müsste im Ort gar nicht mehr pfeifen“, so Schäch. Voraussetzung: die Schranke an der Schlossstraße und Umlaufsperren an Übergängen, die noch offen sind (Einfahrt Klöpferholz und Reitanlage).

Viel Zukunftsmusik also, die Schäch aber als realisierbar einstuft, auch kostenmäßig. „Ich traue mich sagen, dass das nicht mehr kostet als die Sanierung der beiden alten Hallen“. Ein Verfahren würde Jahre dauern, aber jetzt könnte man es anstoßen und vor allem die Idee an die Bürger herantragen.

Herangetragen wurde das Thema inzwischen auch an den Gemeinderat, der gestern Abend tagte: Die SPD hatte beantragt, die Schäch-Pläne an das im Rahmen von Isek beauftragte Planungsbüro weiterzugeben (Bericht dazu folgt).